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Ehemalige
Deutsche RSG-Meisterin Sandy Liebehenschel als Cranko-Ballettschülerin
Orchester-und Gesamtleitung: Hubert Arnold
... nach dem ersten großen Ballettabend: (von Sandy Liebehenschel) Alles begann bei Null... Alles? Ja, die Zeit mit Zahnspange wo mir das Lächeln schwer fällt, das was ich so gerne tue und die Zeit der Ballettauftritte. Noch ganz frisch möchte ich meine Empfindungen zu Papier bringen. Denn der erste Solopart ist schon etwas, was ich nie vergessen möchte. Am 11. Juli war es endlich so weit. Steven Greenston hatte mich gut vorbereitet und es hat so unendlich viel Freude gemacht mit ihm zu arbeiten. Es fiel mir nicht schwer seinen Ideen zu folgen, wenn gleich es schade war, dass wir als die Vorführung vor der Türe stand, er mir sagen musste, dass das Orchester eine Passage nicht spielen könne, weil zwölf Takte zu schwer seien und eine Musik aus der "Konserve" vom musikalischen Leiter abgelehnt wurde. Es war nun eine doppelte Premiere für mich, meine Choreografie exakt auf das spielende Orchester vorzutragen. War schon ein unglaubliches Kribbeln in der Magengegend, doch dann es war der 11.7.2002, 20.00 Uhr, wurde es ernst, (zuvor hatte meine Mama mich noch kurz auf dem Handy angerufen, ganz aufgeregt, die Epfendorfer Autos stehen im Stau und sie weiß nicht, ob sie pünktlich da sein werden, da musste ich erst mal meine Mama beruhigen und ihr sagen, "Ma, ich weiß, es wird langen" - und es langte auf die Sekunde) ich kauerte auf den "Brettern" und langsam, es schien mir eine Ewigkeit, öffnete sich der Vorhang, kein Laut war zu vernehmen und plötzlich, die Musik beginnt und ich "wache auf" und es fließt und fließt, ich fühlte mich getragen und viel zu schnell war alles vorüber. Wie im Traum vernehme ich den Applaus des vollen Hauses, erkenne jedoch niemanden, weiß aber, dass viele, viele Freunde von mir "nur" wegen mir gekommen sind. Die Bühne wird dunkel und ich husche zurück in die Katakomben. Bin ich's wirklich, ist es ein Traum oder ist es wirklich. Für mehr bleibt keine Zeit, es geht weiter. Umziehen und gemeinsam zeigen wir Ballettschüler und -schülerinnen ein weiteres Mal, was Steven Greenston mit uns einstudiert hat. Nun dürfen wir stehen bleiben und den Applaus des Publikums in uns aufnehmen, kaum traue ich mich meine Freude lächelnd auszudrücken. Weshalb? Wegen der Zahnspange! Egal, ich tu's und kann mir gar ein kleines dankeschön Winken nicht verkneifen, denn dies, so denke ich mal, gehört sich beim Ballett nicht, oder, ich weiß es nicht???!!! Es flattern uns gar Blumensträuße entgegen und nach der Vorstellung teilt man mir mit, sie waren für mich bestimmt. Einer wurde mir sogar persönlich überreicht. So sehr ich mich darüber freute, tat es mir ein bisschen für meine Ballettfreundinnen weh, dass nicht alle ein Sträußchen bekamen. Aber die geflatterten kamen ja aus dem Publikum. In dieser Welt bin ich daheim, fühle mich rundum glücklich und möchte mich weiter entwickeln und danke allen, die mich bis hierhin begleitet haben und begleiten werden. Sandy Liebehenschel
"Das klitzekleine bisschen vom ICH" Nachtrag
(10-Jan-2004):
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