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29-June-01

Oranienburg: 

Dual Meet: GERMANY - BELORUSSIA

DEUTSCHLAND besiegt WEISSRUSSLAND

... ein überraschender Arbeitserfolg, aber:

. gymmediaAm Samstag, den 30. Juni bestritten die deutschen Turnerinnen ihren ersten Länderkampf in diesem Jahr gegen Weißrussland. Bei sommerlichen Temperaturen stellten sich beide Mannschaften in der Turnhalle des "Luise-Henriette-Gymnasiums in einer Mischung von Juniorinnen- und Eliteturnerinnen vor. Beide Teams (zu je 7 Wettkämpferinnen) hatten den Einsatz von sechs Turnerinnen pro Gerät vereinbart, wobei vier in die Wertung kamen.  (>>> Resultate)

1. Team Germany
 
2. Team Belorussia

>>> Die weißrussischen Turnerinnen, die sowohl bei den Weltmeisterschaften 1999 als auch bei den Olympischen Spielen in Sydney Rang 12 belegten, gelten als unmittelbare Konkurrentinnen um die Olympiastartplätze 2004. 

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Meisak


Tarassenko

Siruts


Prochorenko


Nowikowa

Milko

Kondral

  Weißrussland (Belorussia)
Hanna Meisak
Julia Tarassenko
Irina Siruts
Swetlana Prochorenko
Oksana Nowikowa
(jr.)
Irina Milko
(jr.)
Oksana Kondral
(jr.)

(photos: gymmedia)

Beeindruckt zeigte sich die deutsche Teamchefin Petra Theiss schon nach dem gemeinsamen Trainingslager in Kienbaum vor dem Wettkampf: "Die Weißrussinnen haben ein wesentlich höheres Schwierigkeitspotenzial als wir. Sie turnen, von den Inhalten her, bereits jetzt voll die Olympiaprogramme! Kein Wunder, trainieren die doch zu Hause auch doppelt soviel als wir. Bei denen ist eben das Umfeld für ein mehrmaliges Training am Tag abgesichert - bei uns schwatzt man aber nur die letzten 10 Jahre darüber, und nichts tut sich!"
Tatsächlich turnten die Weißrussinnen an allen Geräten die in der Summe höchsten Ausgangswerte. Die einzige 10,0 (AW) zeigte Irina Siruts am Stufenbarren und erhielt mit 9,60 auch die Länderkampfhöchstwertung und bot mit einem Stalderumschwung erstmals mit geschlossenen Beinen am oberen Holm sogar eine Weltneuheit an. 

Bei der Länderkampfpremiere des neuen Sprungtisches "Ergojet" von der Fa. Spieth taten sich beide Mannschaften sehr schwer, boten vorwiegen Überschlag-Saltovarianten an, die noch wenig sehenswert waren. Hier fehlte allen noch die nötige Trainingspraxis mit dem neuen Gerät, das aber jetzt alle weltweit und intensiv beschäftigt, ist es doch ab WM 2001 offizielles Wettkampfgerät und die Turnnationen rüsten dementsprechend überall um. (Siehe Bericht Belgisches Topsport-Zentrum Gent). Die weißrussischen Gäste hatten wegen ihrer höheren Schwierigkeiten allerdings die wesentlich größeren Stabilitätsprobleme.


Ergojet: Länderkampfpremiere

Nach der Halbzeitführung mit 0,2 Punkten, kippte dann der Wettkampf zugunsten der Deutschen an Balken und Boden. Allerdings beeindruckte z.B.Julia Tarassenko mit der Kombination Doppeltwist-Salto vorwärts, hatte den Tsukahara und einen Doppelsalto vw. ebenso im Bodenprogramm wie den Doppelsalto gebückt am Ende! Allerdings verloren sie durch zu viele Fehler  am Balken einen halben und am Boden mehr als einen ganzen Punkt und am Ende überraschend diesen Wettkampf. Das wird sie aber wenig stören, sind sie sich doch der wesentlich höheren sportlichen Substanz ihrer Programme bewußt uns für die ZUkunft bestens gewappnet.

>>> Für die deutsche Mannschaft war es in erster Linie ein Wettkampftest auch für die Anschlußkader.


Schweigert

Schütz

Grafeneder

Musik

Koch
  Deutschland
Birgit Schweigert (Köln)
Conny Schütz  (Leipzig)
Cathy Grafeneder (Frankfurt/Main)
Yvonne Musik (Bergisch Gladbach)
Katja Stieler (jr.) (Leipzig)
Nicole Grützke (jr.) (Leipzig)
Anja Koch (jr.) (Berlin)

Grützke

Stiehler

Trotzdem stand natürlich die Deutsche Mehrkampfmeisterin Birgit Schweigert an der Spitze, war einmal mehr  beste Mehrkämpferin (35,825) und neben ihr machten  Conny Schütz (2./34,750)  Yvonne Musik (3./34,50) aber auch Cathy Grafeneder (nur Sprung und Barren) keine schlechte Figur.
Petra Theis: "Alle Mädchen haben hier über dem Erwartungsbereich gut geturnt. Beeindruckt haben mich der Kampfgeist aller und das Klima im Team. Die stehen alle füreinander ein. Das ist besonders Birgit Schweigert zu danken, die richtig anerkannt ist und die die Truppe zusammenschweißt!" 
Und dabei lebt die amtierende Deutsche Mehrkampfmeisterin unter schwierigsten Verhältnissen: Anspruchsvolle Schul- und Lern- und Prüfungsanforderungen in London koppelt sie mit einer frappierenden Leistungskonstanz bei "zwischengeschobenen" Wettkämpfen wie Team-EM Riesa, Bundesligawettkämpfe und besitzt die absolute Hochachtung aller im Team, weil sie trotzdem beste Leistung abliefert.
So ist dieser überraschend deutliche Sieg zwar ein motivierender Arbeitserfolg der Mädchen, die mit weniger Fehlern bei leichteren Programmen, aber am Boden mit schöneren Choreographien schon zu gefallen wussten. Glücklich z.B. waren Conny Schütz nach Stufenbarrenabgang Doppelschraube, Yvonne Musik mit schwieriger Dreierkombination am Balken (Flickflack/Flickflack-einarnig/Spreizsalto) oder auch Anja Koch war happy nach gestandenem Doppel-Twist am Boden.......für kämpferische Leistung also zweifelsfrei "Note 1" und Hochachtung!
Zu euphorischen Reaktionen allerdings gab es keinen Grund. Gemessen an Weltturntrends ist das Profil des deutschen Leistungsbildes weiterhin eher besorgniserregend! 

Die deutsche Teamchefin Petra Theis bringt's auf den Punkt: "Alle stellen hohe Anforderungen, aber die Bedingungen für Weltspitzenleistungen stimmen nicht, andere Länder besitzen effizientere Strukturen!" Beispielsweise kommt die diesmal nicht eingesetzte Kölnerin Lisa Brüggemann jetzt in die Oberstufe. Das sich gern selbst als "Sportland" bezeichnende Nordrhein-Westfalen z.B. ist aber nicht in der Lage, für sie leistungssportliche Strukturen zu schaffen, um olympische Zielstellungen auch wirklich realisieren zu können. Die Zeit für intensives Lerntraining fehlt akut!" 
So bewegt man sich mit so mancher individuell unbedingt nötiger Sonderregelung oftmals hart am Rande der Legalität und ist von Gutwilligkeiten einzelner Personen abhängig.
Unter den Gästen dieses Länderkampfes waren auch die Herren Winfried Schneider, Schulleiter des Sportgymnasiums Neubrandenburg und Karl-Heinz Senf, Schulleiter in Bochum, die beide einer Arbeitsgruppe des DTB angehören, die sich mit der Verbesserung der Rahmenbedingungen im Spannungsfeld Schule - Leisstungssport beschäftigt.
Bleibt zu wünschen, dass im Sinne eines wahrhaft humanen Leistungssportes im Interesse der Mädchen und ihrer olympischen Zielstellungen nun aber auch dem ewigen Reden die strukturellen Verbesserungen folgen! (Eckhard Herholz)

  Eine große Herausforderung war dieser Länderkampf auch für die Organisatoren vor Ort, den TSV 1997 Oranienburg und OK-Chef Jörg Schulz - einst selbst ein Spitzenturner in der potsdamer Riege des Ringe-Olympiasiegers Holger Behrendt.
 Schön, dass sich bei diesem historisch ersten Länderkampf in Oranienburg auch die Wirtschaft der Region einbrachte, so z.B. der renommierte Fuhrbetrieb Fromm, der auch den Gerätetransport realisierte....


OK-Chef Jörg Schulz - Hauptkampfrichterin Uta Zimmler

Gastgeber:

Märkischer Turnerbund - Organisator des Weltcups 
"Turnier der Meister" in Cottbus

.... die Mittelbrandenburgische Sparkasse sowie das gastgebende Hotel an der Havel, das auch die Teilnehmerinnen des Länderkampfes beherbergt.   

Resultate  


Diese tagesaktuelle Online-Berichterstattung wurde ermöglich durch:

Mittelbrandenburgische Sparkasse - Partner des Sports Egal, was Sie zu transportieren haben! Wenn.... dann FROMM !! Gepflegte Oranienburger Gastronomie - Sie fühlen sich wohl!
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