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Turnen für den kranken Sohn
Tschusowitina muss von Preisgeldern Ärzte bezahlen


Kampf um ihren Sohn...


berliner zeitung:
- Am Tag, als die Mannschaft-Olympiasiegerin Andrea Raducan bei ihrem letzten Wettkampf vom Schwebebalken stürzte und wie die 17 Jahre alte Daira Bijak aus Greven das Finale verpasste, ging auch Oksana Tschusowitina ans Gerät. Raducan, die 2000 ihr olympisches Gold im Mehrkampf wegen eines Dopingvergehens zurückgeben musste, hatte sich vergeblich einen glänzenden Abschied erhofft; Bijak, die WM-Debütantin, träumte vergeblich von einem glänzenden Beginn.

<< Oksana Tschusowitina aber ging es in Debrecen nicht um Medaillen und Ruhm, sondern um Leben und Tod.

 "Wenn ich keinen Wettkampf bestreite, wird mein Sohn nicht leben können, so einfach ist das"!
- sagt die Usbekin, mit 27 Jahren älteste Teilnehmerin bei den Kunstturn-Weltmeisterschaften.

Ihr dreijähriger Sohn Alisher ist an Leukämie erkrankt, mit den gewonnenen Preisgeldern muss Oksana die ärztliche Versorgung zahlen. Tschusowitina lebt schon seit längerer Zeit in Köln, dort kümmert sich Ehemann Bachadir Kurpanow, 2000 Olympia-Fünfter im griechisch-römischen Ringen, um das schwerkranke Kind, wenn die Mutter auf Wettkampfreisen ist: "Ich würde gern öfter bei Alisher sein, aber es geht einfach nicht. Ich muss dringend Geld verdienen, sonst kann er nicht die für ihn nötigen Behandlungen bekommen."

Kein Geld von Usbekistan
Deshalb hatte Tschusowitina als einzige Weltklasseathletin an allen vier Geräten gemeldet - dreimal erreichte sie das Halbfinale, beim Sprung steht sie sogar als Beste im Finale. Für ihre Familie ist es ein Glück, dass sie mit 27 Jahren noch zu Weltklasseleistungen fähig ist. Bei der WM 2001 in Gent war sie Zweite beim Sprung , in dieser Weltcup-Saison gelangen ihr zwei Siege.


"Gymnastics for Alisher"

Doch mit den Preisgeldern allein wäre die kostenintensive Betreuung nicht zu gewährleisten, daher haben ihre Turn-Kollegen via Internet einen weltweiten Spendenaufruf für die Athletin veröffentlicht (Stichwort: "Gymnastics for Alisher"Turner für Alisher", Deutsche Bank, Spendenkonto 4722112). "Das ist eine große Stütze, nicht nur finanziell, sondern auch moralisch", sagt Tschusowitina.


... mit Trainerin und Freundin
Swetlana Kusnetzowa

Nur der Verband Usbekistans verweigert jede Hilfe für seine Ausnahme-Athletin. "In Gesprächen wurde angedeutet, man würde möglicherweise eine Unterstützung von monatlich 300 Dollar zahlen, aber bisher ist überhaupt kein Geld geflossen", sagt Swetlana Kuznetsowa, seit mehr als zwanzig Jahren Oksanas Trainerin.

Dass diese ihre größten Erfolge unter der Flagge der Sowjetunion (Boden-Weltmeisterin 1991) und später für die GUS (Team-Olympiasiegerin 1992) feierte, dafür war bekanntlich nicht Oksana Tschusowitina, sondern die Weltpolitik verantwortlich.

Ihre Karriere will und muss Tschusowitina fortsetzen, so lange sie in der Weltspitze mithalten kann, denn anders als in vielen anderen Sportarten hat man im Kunstturnen auch als Weltmeisterin noch längst nicht ausgesorgt: In Debrecen ist eine Goldmedaille gerade mal 3 000 Euro wert. (sid)

  Oksana Tschusowitina hat sich als einzige aller Weltklasseathletinnen mit ihren 27 Jahren an drei der vier Geräte für die WM- Finals qualifiziert. Zusätzlich zu ihrer seit einem Jahrzehnt bekannten professionellen Einstellung zum Wettkampfsport kämpft sie um ihren Sohn Alisher.
Alle Turnfreunde dieser Welt sind mit kleinen und großen Spenden aufgerufen, damit dieser - ihr wichtigster Kampf - erfolgreich beendet werden kann:

Stichwort: "Gymnastics for Alisher" (Turner für Alisher)
Spendenkonto:
GYMmedia GbR
DEUTSCHE BANK, BLZ: 100 700 24; Konto-Nr.: 4722112

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