- presented by:                                        

.

serviceof.gif (3219 Byte)

- TRAMPOLINE, MEN -
- Saturday, SEP, the 23rd

Wird es das Duell der "Trampolin-Giganten"?
-Olympisches Trampolinfinale Maenner -

Obwohl diese hier in Vorankuendigungen benutzte Ueberschrift ein wenig hochstilisiert wirkt, trifft sie den Kern. 


Moskalenko (RUS)
Sollte ein anderer als als der Russe Alexander Moskalenko oder der Weissrusse Dmitri Poliarusch die erste Goldmedaille im Trampolinspringen der Maenner gewinnen, kaeme es einer Sensation gleich. Poliarusch ist trotz nur drei Teilnahmen (von 6 Weltcups) und drei Siegen die Nr.1 der Weltcupliste und schlug Alexander Moskalenko beim einzigen Zusammentreffen der beiden beim letzten Weltcup in der Hopsagasse in Wien im Juli 2000.
Poliarusch (BLR)
Ziemlich offen scheint der Kampf um Bronze, obwohl vielleicht hier in Normalform David Martin aus Frankreich die groessten Aussichten hat, aber solche Turner wie Tschernonos (UKR), Alan Villafuerte (NED), der Japaner Daisuke Nakata und auch der Deutsche Michael Sehrt nicht chancenlos sind. Letzterer visiert fuer den Vorkampf einen Platz 4 bis 6 an, um sich erst einmal fuer das Finale der besten Acht zu qualifizieren. 
Das "Podiumstraining" am fruehen (!) Morgen des Wettkampftages verlief gut, obwohl Michael kein Mann ist, der in der Frueh schon Lieder singt." so Bundestrainer Michael Kuhn. "Fuer heute erwarte ich aber eventuell mehr Fehler, als gestern bei den Frauen, wo es ja als Einzige nur unsere Ann Dogonadze erwischte, weil die Maenner heute hoechstes Risiko mit vollsten Schwierigkeiten eingehen. Wir sind jedenfalls zuversichtlich, obwohl Michaehl als erster auf's Geraet muss."
 

Moskalenko turnte wie vom anderen Stern
- Das Duell der Giganten fiel aus -

VORKAMPF:
Aus deutscher Sicht sind es schon jetzt die bittersten Spiele der Turngeschichte. Als naechste Enttaeuschung folgte bereits im Vorkampf der Auftritt von Michael Sehrt. Konnte er als Fuenfter nach der Pflicht, gemeinsam mit Tschernonos noch mithalten, fiel er nach Teil 2 des Vorkampf auf den neunten Platz zurueck - aus der Traum vom olympischen Finale. Dabei zeigte er sein ganzes Programm, die Spruenge aber finden eine Etage tiefer als die der Weltspitze statt, auch der deutsche Trampolinsport befindet sich nicht mehr in der ersten Liga.
 Als einzigen aus dem Favoritenkreis erwischte es dann den Japaner Nakata. Der hatte sich bereits beim Einturnen eine Fussverletzunz zugezogen. Trotzdem wollte sich mit Kampfgeist durch sein Programm hindurchbeissen, wurde aber sichtbar mit jedem Sprung flacher. Um so staerker der honorierende Beifall der ca. 11.000 trampolin-begeisterten Zuschauer, die foermlich aus dem Haeuschen gerieten als "ihr" Ji Wallace sprang. Der Australier schaffte sogar einen vierten Platz im Vorkampf.
Vorn, aan der Spitze dominierten die drei staerksten   Trampolinspringer der Saison, Moskalenko - Martin - Poliarush...

FIN

prelim

 

N a m e 

FED

Preliminary FINAL
(free)
start compuls. free tot. Diff TOT.
1 1

(6) Moskalenko, Alexander

RUS

28,40 40,60 69,00 14,0 41,70
2 4

(4)  Wallace, Ji

AUS

28,40 39,00 67,40 14,0 39,30
3 6 (11)  Turgeon, Mathieu

CAN

27,90 38,20 66,10 14,0 39,10
4 2 (12)  Martin, David

GBR

28.60 39,80 68,40 12,0 38,80
5 3

(5)  Poliarush, Dmitri

UKR

28,50 39,80 68,30 12,8 38,10
6 5

(7)  Brearly, Lee

GBR

27,90 39,30 66,20 12,8 37,90
7 7

(2) Villafuerte, Alan

NED

27,90 38,30 65,90 10,0 27,60
8 8

(3) Tschernonos, Alexander

UKR

28,00 37,80 65,80 3,0 7,50
  9 (1)  Serth, Michael

GER

28,00 37,60 65,60  
  10

( 8) Burai, Ali

ALG

26,40 36,20 62,60  
  11

(9) Wiesner, Markus

SUI

26,60 35,70 62,30  
  12

(10)  Nakata, Daisuke

JPN

26,70 26,50 53,20  

DAS FINALE:
Das ausgerechnet der Weltranglisten-Erste Dmitri Poliarusch Nerven zeigte und medaillenlos blieb,  kam schon einer kleinen Trampolinsensation gleich.

Der Mann, der die letzten drei Weltcups - Gosford (AUS), Guildford (GBR) und Wien (AUT) - gewann, dort auch im einzigen echten Vergleich Moskalenko schlug, ausgerechnet der wird in der Mitte des Programms unsicher: Der dritte Sprung trieb ihn dicht an den Mattenrand, in aehnliche Situation, wie die Deutsche Dogonadze-Lilkendey am Vortag. 
Er aber, im Vollbesitz seiner Kraefte, kann diese fast abbruchreife Situation nahezu perfekt kaschieren, korrigieren, kommt wieder in den Rhytmus, hat aber dadurch an Hoehe und auch an Brillianz seiner Spruenge verloren.

Das Photo rechts zeigt ihn exakt in der Sitation, als er im Bestreben des absoluten Austurnens seiner Spruenge zu weit an die Aussenkante des Sprungtuches landete

 

Dmitri Poliarusch (BLR) 


Ji Wallace (AUS)

In diesem Moment erschien es dem Australier Ji Wallace wie ein Traum, dass er auf den Silberrang rueckte, womit er nun absolut nich gerechnet hatte. 

Denn der  Mitfavorit auf einen Platz unter den ersten Drei, David Martin (FRA), hatte scheinbar eine saubere Uebung gezeigt. Was aber wohl den Wenigsten auffiel war, dass es eine Sprungwiederholung zwischen dem 4. und 8. Sprung gab. Martin hatte im achten Sprung statt eines Doppelsalto gehockt mit Doppelschraube noch einmal "halbein - halbaus (b)" -  wie Sprung 4 - angeboten, was natuerlich die Kampfrichter bemerkten. Martin, der fuer solche "Aussetzer" bekann ist, hatte dadurch statt 13,2 nur eine Schwierigkeit von 12,0. Mit diesen fehlenden 1,2 Punkten mehr haette er die Silbermedaille gewonnen, so blieb ihm nur Rang vier hinter dem gluecklichen Canadier Mathieu Turgeon.

Mit Pokerface ging als Lezter Moskalenko auf"s Geraet und brannte dann ein brilliantes Zehner-Sprungstakkato ab, dass seine unglaublich sicheren und technisch perfekten bis in 8 Meter Hoehe trieb und zu recht seine goldenen Spuren im Geschichtsbuch an erster Stelle eintrug.

Aber foermlich wie aus einem anderen Kosmos flog da dieser Alexander Moskalenko!

Der dreifache Weltmeister hatte eigentlich schon mit dem internationalen Trampolinspringen aufgehoert. Als aber seine Sportart olympisch wurde, reaktivierte und motivierte er sich noch einmal, verliess den ersten Weltcup der laufenden Serie in Aachen gleich wieder als Sieger, zog sich dann zwecks intensiver Olympiavorbereitung etwas zurueck, liess sich noch einmal kurz in Wien sehen (2. Platz hinter Poliarusch) und steigt foermlich im olympischen Rampenlichte auf wie der sprichwoertliche "Phoenix aus der Asche" - wenn auch nicht ganz unerwartet.
   

   

Der erste Olympiasieger der Geschichte:
Alexander Moskalenko (Russland)


update:
23-SEP-2000