Moskalenko
turnte wie vom anderen Stern
- Das
Duell der Giganten fiel aus -
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VORKAMPF:
Aus deutscher Sicht sind es schon jetzt die bittersten Spiele der
Turngeschichte. Als naechste Enttaeuschung folgte bereits im Vorkampf
der Auftritt von Michael Sehrt. Konnte er als Fuenfter nach der Pflicht,
gemeinsam mit Tschernonos noch mithalten, fiel er nach Teil 2 des
Vorkampf auf den neunten Platz zurueck - aus der Traum vom olympischen
Finale. Dabei zeigte er sein ganzes Programm, die Spruenge aber finden
eine Etage tiefer als die der Weltspitze statt, auch der deutsche
Trampolinsport befindet sich nicht mehr in der ersten Liga.
Als einzigen aus dem Favoritenkreis erwischte es dann den Japaner
Nakata. Der hatte sich bereits beim Einturnen eine Fussverletzunz
zugezogen. Trotzdem wollte sich mit Kampfgeist durch sein Programm
hindurchbeissen, wurde aber sichtbar mit jedem Sprung flacher. Um so
staerker der honorierende Beifall der ca. 11.000 trampolin-begeisterten
Zuschauer, die foermlich aus dem Haeuschen gerieten als "ihr"
Ji Wallace sprang. Der Australier schaffte sogar einen vierten Platz im
Vorkampf.
Vorn, aan der Spitze dominierten die drei staerksten
Trampolinspringer der Saison, Moskalenko - Martin - Poliarush...
FIN |
prelim |
|
N a m e |
FED |
Preliminary |
FINAL
(free) |
start |
compuls. |
free |
tot. |
Diff |
TOT. |
1 |
1 |
(6) Moskalenko,
Alexander |
RUS |
28,40 |
40,60 |
69,00 |
14,0 |
41,70 |
2 |
4 |
(4) Wallace,
Ji |
AUS |
28,40 |
39,00 |
67,40 |
14,0 |
39,30 |
3 |
6 |
(11)
Turgeon, Mathieu |
CAN |
27,90 |
38,20 |
66,10 |
14,0 |
39,10 |
4 |
2 |
(12)
Martin, David |
GBR |
28.60 |
39,80 |
68,40 |
12,0 |
38,80 |
5 |
3 |
(5) Poliarush,
Dmitri |
UKR |
28,50 |
39,80 |
68,30 |
12,8 |
38,10 |
6 |
5 |
(7) Brearly,
Lee |
GBR |
27,90 |
39,30 |
66,20 |
12,8 |
37,90 |
7 |
7 |
(2) Villafuerte,
Alan |
NED |
27,90 |
38,30 |
65,90 |
10,0 |
27,60 |
8 |
8 |
(3) Tschernonos,
Alexander |
UKR |
28,00 |
37,80 |
65,80 |
3,0 |
7,50 |
|
9 |
(1)
Serth, Michael |
GER |
28,00 |
37,60 |
65,60 |
|
|
10 |
( 8) Burai,
Ali |
ALG |
26,40 |
36,20 |
62,60 |
|
|
11 |
(9) Wiesner,
Markus |
SUI |
26,60 |
35,70 |
62,30 |
|
|
12 |
(10) Nakata,
Daisuke |
JPN |
26,70 |
26,50 |
53,20 |
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DAS FINALE:
Das ausgerechnet der Weltranglisten-Erste Dmitri Poliarusch Nerven
zeigte und medaillenlos blieb, kam schon einer kleinen
Trampolinsensation gleich.
Der
Mann, der die letzten drei Weltcups - Gosford (AUS), Guildford (GBR)
und Wien (AUT) - gewann, dort auch im einzigen echten Vergleich
Moskalenko schlug, ausgerechnet der wird in der Mitte des
Programms unsicher: Der dritte Sprung trieb ihn dicht an den
Mattenrand, in aehnliche Situation, wie die Deutsche
Dogonadze-Lilkendey am Vortag.
Er aber, im Vollbesitz seiner Kraefte, kann diese fast
abbruchreife Situation nahezu perfekt kaschieren, korrigieren,
kommt wieder in den Rhytmus, hat aber dadurch an Hoehe und auch
an Brillianz seiner Spruenge verloren.
Das Photo rechts zeigt ihn exakt in der Sitation, als er im
Bestreben des absoluten Austurnens seiner Spruenge zu weit an
die Aussenkante des Sprungtuches landete
Dmitri
Poliarusch (BLR) |
|
Ji Wallace (AUS)
|
In
diesem Moment erschien es dem Australier Ji Wallace wie ein
Traum, dass er auf den Silberrang rueckte, womit er nun
absolut nich gerechnet hatte.
Denn der
Mitfavorit auf einen Platz unter den ersten Drei, David
Martin (FRA), hatte scheinbar eine saubere Uebung gezeigt.
Was aber wohl den Wenigsten auffiel war, dass es eine
Sprungwiederholung zwischen dem 4. und 8. Sprung gab. Martin
hatte im achten Sprung statt eines Doppelsalto gehockt mit
Doppelschraube noch einmal "halbein - halbaus (b)"
- wie Sprung 4 - angeboten, was natuerlich die
Kampfrichter bemerkten. Martin, der fuer solche "Aussetzer"
bekann ist, hatte dadurch statt 13,2 nur eine Schwierigkeit von
12,0. Mit diesen fehlenden 1,2 Punkten mehr haette er die
Silbermedaille gewonnen, so blieb ihm nur Rang vier hinter dem
gluecklichen Canadier Mathieu Turgeon. |
Mit Pokerface ging als
Lezter Moskalenko auf"s Geraet und brannte dann ein brilliantes
Zehner-Sprungstakkato ab, dass seine unglaublich sicheren und technisch
perfekten bis in 8 Meter Hoehe trieb und zu recht seine goldenen Spuren
im Geschichtsbuch an erster Stelle eintrug.
Aber
foermlich wie aus einem anderen Kosmos flog da dieser Alexander
Moskalenko!
Der dreifache Weltmeister hatte eigentlich schon mit dem
internationalen Trampolinspringen aufgehoert. Als aber seine
Sportart olympisch wurde, reaktivierte und motivierte er sich
noch einmal, verliess den ersten Weltcup der laufenden Serie in
Aachen gleich wieder als Sieger, zog sich dann zwecks intensiver
Olympiavorbereitung etwas zurueck, liess sich noch einmal kurz
in Wien sehen (2. Platz hinter Poliarusch) und steigt foermlich
im olympischen Rampenlichte auf wie der sprichwoertliche
"Phoenix aus der Asche" - wenn auch nicht ganz
unerwartet. |
Der
erste Olympiasieger der Geschichte:
Alexander Moskalenko (Russland) |
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