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1973 - Schweriner Start -Erst das dritte war die Cottbuser Premiere
Die Premiere des Turniers 1973 in Schwerin fand ein Jahr nach dem für den DTV sehr erfolgreichen olympischen Wettbewerben von München statt. Bei den Turnerinnen gab es einen großen Zweikampf zwischen zwei Wahl-Berlinerinnen. Die aus Dresden stammende Irene Abel bezwang dabei die in der Lausitz beheimatete spätere Barren-Weltmeisterin Annelore Zinke. Irenes Tochter Katja ist übrigens eine der aktuellen deutschen Spitzenturnerinnen.
 Bei den Männern stellten später DDR-Statistiken den Olympiasieger Klaus Köste als Turniergewinner heraus, weil der eigentliche Sieger von Schwerin, Wolfgang Thüne, bei den EM 1975 in Bern sich von der DTV-Delegation absetzte und in den Westen flüchtete. Solcherart „Fälschungen“ waren notwendig, um überhaupt Chroniken führen zu können. Thüne hatte bei den Turn-WM 1994 in Dortmund ein Wiedersehen mit seinen einstigen Mannschaftskameraden und journalistischen Wegbegleitern. Er arbeitet heute als Turntrainer in Leverkusen.
1978 stieg in Berlin die Zweitauflage, doch auch da fand der DTV ider DDR n der Dynamo-Sporthalle nicht das gewünschte Fluidum. Erst 1979, da das Turnier seine neue Heimatstadt in der Cottbuser Stadthalle fand, stimmte auch die Atmosphäre. Und das sollte fortan so bleiben.

 

1981 - WM-Test mit Kristall-Pokal
Bevor das Turnjahr 1981 begann, hatte die Internationale Turnförderation FIG einen komplizierten Fall zu lösen. Da Mexiko 1,5 Millionen Schweizer Franken nicht aufbringen konnte, mussten sie die Welttitelkämpfe, die sie in den olympischen Stätten von Mexiko-Stadt 1968 ausrichten wollten, zurückgeben. Die UdSSR mit den olympischen Anlagen von 1980 sprang ein und erhoffte nach dem teilweisen Olympiaboykott einen kompletten Auftritt der Weltelite. Das Cottbuser Turnier 1981 war dafür ein erster Leistungstest. Mit Maxi Gnauk und Michael Nikolay gewannen zwei Berliner, die Monate später als gefeierte Weltmeister aus Moskau heimkehrten. Aus der BRD kamen nach Cottbus mit Heike Schwarm und Dagmar Brumm sowie Daniel Winkler und Albert Haschar vier hoffnungsvolle Meister. Die Cottbuser Organisatoren präsentierten erstmals 65 Zentimeter hohe goldrubine Kristallpokale für die Mehrkampfsieger. 80 Betriebe konnten damals als Sponsoren gewonnen werden!

1984 - Zerstörte Olympia-Hoffnungen
Zum Zeitpunkt des Cottbuser Turniers 1984 hoffte der Berliner Roland Brückner noch, nach Siegfried Fülle (1960,64,68) und Klaus Köste (1964,68,72) der dritte DDR-Turner zu werden, der dreimal an olympischen Turnwettbewerben teilnehmen konnte. Doch nach 1976 und 1980 führte ihn 1984 die Reise statt nach Los Angeles nach "Los" Olomouc in die Slowakei zu den Wettkämpfen der Freundschaft. Der von der UdSSR ausgesprochene Olympia-Boykott, dem auch die DDR folgte, verhinderte alle Olympiachancen auch des Berliner Turners. In Cottbus gemeinsam auf dem Siegerpodest stand Brückner mit dem Cottbuser Jens Fischer. Beide gingen nach der Wende in die alten Bundesländer und bauten sich als Trainer eine neue Existenz auf. Bei der Cottbuser Pressekonferenz hoffte Brückner damals noch: “Ich will ein drittes Mal an Olympischen Spielen teilnehmen" und formulierte auch, dass die olympischen Ideale und die olympischen Charta erhalten bleiben mögen. "Wenn man sich zu einem friedlichen Wettkampf trifft, muss es gleiche Bedingungen für alle geben. Es muss Fairness herrschen." Doch genauso wie 1980 die Turner der BRD vom Olympiastart ausgeschlossen wurden, so wurden es 1984 die der DDR. Es waren zwei mehr als traurige Kapitel der deutschen Turngeschichte.

1986 - Jubiläumsturnier mit großem Bahnhof
Zu den Gästen des 10. Turniers der Meister 1986 in Cottbus gehörte auch FIG-Präsident Juri Titow (UdSSR), die Mitglieder des Technischen Komitees der FIG Karl-Heinz Zschocke (DDR), Koji Takizawa (Japan), Sandor Urvari (Ungarn), heute Sportminister seines Landes, Boris Schachlin (UdSSR), Eberhard Gienger (BRD) und Bill Roezheim (USA). Mit landestypischen Musiken wurden vor 1000 Zuschauern zur Eröffnung alle Teilnehmer begrüßt. Ein Jubiläums-Heft mit dem Titel "turngeschichten" würdigte die Cottbuser Traditionen und fand viel Beifall bei Teilnehmern und Gästen. Da der österreichische Turner Reinhard Blum ohne Trainer anreiste, bat er um Hilfe bei den Organisatoren. So betreute der Leipziger DHFK-Trainer Peter Scholz diesen auch beim superschwierigen einarmigen Gienger-Salto am Reck. Mit Li Chol Hon gewann bei seiner dritten Teilnahme in der Lausitz das größte KDVR-Turntalent. Zum Kreis der Kampfrichterinnen gehörte auch die weltberühmte Rumänin Nadia Comaneci. "Für eine gute Sportlerin ist es kein Problem, eine Kampfrichterin zu sein", sagte sie damals. "Ich habe immer Respekt vor ihrer Arbeit gehabt und fand, dass sie Anerkennung verdient haben. Ich habe ihre Entscheidungen immer geachtet." Nach ihrer spektakulären Flucht aus Rumänien, noch vor dem Sturz des Ceausescu-Regimes, in die USA lebt Nadia Comaneci heute gemeinsam mit Bart Conner, dem Kapitän der siegreichen USA-Olympiariege von 1984, in Los Angeles.

1987 - Paarturnen brachte neue Farbe
Warum gab es von den DDR-Turnerinnen keine Gesten zum Publikum, obwohl dieses gelungene Übungen besonders stürmisch applaudierte? Warum turnte das große Talent Dörte Thümmler so verbissen, zeigte keine Lockerheit und weinte nachher auch noch? Darüber wunderte sich beim Turnier 1987 auch FIG-Generalsektretär Max Bangerter. Doch es war bereits die Zeit in der DDR, da auch schon im Sport "die Luft raus war" und oft Lockerheit und Freude der Aktiven auf der Strecke bleiben mussten. Kein kritisches Wort gab es von Bangerter hingegen an das OK-Team um Günther Nowka. "Dieser Wettkampf in Cottbus ist weltbekannt und genießt in der FIG eine ganz hohe Einstufung. Ich bin selten so herzlich empfangen worden wie hier, obwohl ich schon in sehr vielen Ländern der Erde war. Die Organisatoren haben sich alle Mühe gegeben, dass alles klappt. Von der technischen Seite gab es keine Probleme. Ich bin erstaunt, dass hier so viele Länder teilnehmen. Vielleicht ist Cottbus eine Vorprobe für die Weltmeisterschaften..." 
Paarturnpremiere
Eine Premiere besonderer Art gab es mit dem Paarturnen. In der ausverkauften Stadthalle standen nach 110 Minuten die beiden Kanadier Lori Strong und Michael Inglis als Sieger fest, die im Finale das DDR-Paar Astrid Heese und Sylvio Kroll bezwangen. Die Siegerehrung nahmen die beiden früheren Olympiasieger Nadia Comaneci und Klaus Köste vor. 
Besondere und einmalige Siegerpreise (Holzarbeiten und Lackmalerei) hatte das Künstler-Ehepaar Ursula und Dietmar Kirsch aus Halle gefertigt.

1990 - Zum letzten Mal ein DDR-Turnier
Es war das letzte Mal, dass der DTV der DDR dieses Turnier veranstaltete. Auf die Frage, ob er um sein 15. Turnier Zukunftsangst habe, antwortete damals OK-Chef Günter Nowka: "Für 1991 noch nicht, da wir da noch keine deutsche Einheit und im Territorium die Zusagen von Bürgern, vom Rat, von Betrieben haben, uns treu zu bleiben. Das Turnier kostet 200.000 Mark. 70.000 kamen diesmal von den Sponsoren, 50.000 durch die Bandenwerbung, 50.000 vom Fernsehen und 80.000 durch Zuschauer-Einnahmen." Doch schneller als die meisten gedacht hatten, war am 3. Oktober 1990 die Einheit vollzogen, gab es uneigennützige Hilfe durch den Schwäbischen Turnerbund und seinen Präsidenten Alfred Entenmann und des Geschäftsführers Robert Baur. Nach dem Anschluss des DTV an den DTB übernahm das Generalsekretariat in Frankfurt/Main die Federführung. Das Turnier war erst einmal gerettet. Der Gedanke, einen Förderkreis zu bilden, wurde aufgegriffen. Das wichtigste jedoch war, dass das OK zusammenblieb.

1994 - Grand Prix Premiere mit Weltstars
Europa war im Aufbruch, auch im Turnen. War es früher ein riesengroßes Problem, Turner und Turnerinnen aus der UdSSR in Cottbus zu begrüßen, so kamen sie 1994 in Scharen: Schtscherbo, Iwankow, Fedortschenko, Mogilni, Podgorni, Marinitsch (der indes früher schon mal da war und die Welturaufführung seines "Marinitsch" am Reck vollzog). Aber es turnte auch Belenki, der nunmehr den deutschen Dress trug. Seit 1. Februar des Jahres besaß er einen deutschen Pass. "Ich fühle mich gut für die WM in Brisbane. Mein Herz schlägt für das Turnen und für mein neues Land." Wie zu früheren Zeiten die DDR-Turner, so turnten nun die vereinten Deutschen ihre entscheidende Qualifikation in Cottbus aus. Die Aufnahme des Cottbuser Turniers in die Reihe der Grand-Prix-Turniere brachte eine weitere internationale Aufwertung und garantierte eine internationale Star-Besetzung, doch das führte keineswegs, "automatisch" zu mehr Zuschauern. Wie in den ersten Wendejahren kamen nur die treuesten. Das mochte unterschiedliche Ursachen haben. Die Menschen hatten andere Sorgen, zudem war durch den Status eines Grand-Prix-Turniers das Reglement nicht sofort überschaubar. Auch war es mit den Eintrittspreisen ein ganzes Stück nach oben gegangen.

1996 - Zum ersten Mal in neuer Halle
Das Turnier ist aus der Stadthalle in die Messe-Hallen umgezogen. Unvergessen bleibt der Besuch des "Jahrhundertturners Leon Stukelj aus Slowenien, der sich dann wenige Monate später zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Atlanta einem Millionen-Publikum auf den Bildschirmen präsentierte. Später nannte sich - ihm zu Ehren - das deutsche Fachmagazin OTA in LEON*-Magazin für Turnsport um.
Und es war ein erstklassiges Teilnehmerfeld in Cottbus:
Die Stars waren Vitali Scherbo aus Weißrussland und Grigori Misjutin aus der Ukraine, der zum Wahl-Cottbuser wurde. Es waren Valeri Belenki und Weltmeister Andreas Wecker aus dem Kreis der deutschen Olympiakandidaten, die Ex-Weltmeister Iwan Iwankow aus Weißrussland und Igor Korobtschinski aus der Ukraine und, und, und...
So viele Sieger, Meister und Medaillengewinner von gestern und heute waren in Cottbus noch nie vereint. Ebenso waren es Turnerinnen wie die Weltmeisterin Lilia Podkopajewa aus der Ukraine und Elena Piskun aus Weißrußland, Oksana Tschusowitina aus Usbekistan und Gina Gogean aus Rumänien, die die aktuelle Grand-Prix-Rangliste nach Cottbus zog. Ob sie alle wie gemeldet kommen und ihre Karten vor den olympischen Wettbewerben in Atlanta aufdecken werden? Immerhin sind 100.000 DM Preisgeld ausgeschrieben. Man lasse sich überraschen. Doch selbst, wenn nicht alle dabei sein sollten - eine "Gala zum Zwanzigsten" wird es allemal. 
(Quelle: Website des SC Cottbus Turnen e.V.)

2002 - Wieder zurück in der Stadthalle
Turbulenzen im Vorfeld trieben Turnierdirektor Sylvio Kroll viele Sorgenfalten auf die Stirn. In letzter Minute bekannte sich auch die Stadt Cottbus zur Durchführung des 26. Turniers, für das eine Rekordbeteiligung zu erwarten war: Über 110 Aktive aus 37 Nationen - das gab es noch nie (im Vorjahr 31 Länder). Absagen kamen nur aus Russland - Chorkina zog im allerletzten Moment zurück -, aus China und aus den USA. Dagegen erschienen die Japaner wieder nach ihrer WM-Abstinenz in Gent. 
Rekordteilnehmer und Vize-Mehrkampf-Weltmeister Iwan Iwankow war seit 1991 zum 10.Mal dabei. Auch die nunmehr 26jährige Usbekin Oksana Tschusowitina bei den Frauen realisierte ihre bereits 6. Teilnahme. Immer schwieriger gestaltete sich der Verkauf der Fernsehbilder, vor allem in Deutschland. Hier lassen sich die TC-Stationen die Fernsehpräsenz gar vom Veranstalter bezahlen, bzw. senden nur kostenlos übergebene Bilder. Die finanzielle Belastung trägt allein der Veranstalter ! 
Erstmals präsentiert sich die Berliner Agentur GYMmedia als TV-Produzent "GYMmedia-TV. 
Die schwedische Vermarktungsfirma "IECinsports", die die Fernsehrechte makelt, hatte die vorjährige Auflage in über 70 Länder verkauft und war mit der Qualität der TV-Qualität der deutschen GYM-Professionals vollauf zufrieden. 

2003 - Erstmals in der Lausitz-Arena
Wieder war es ein äußerst schwieriger Kampf für Turnierdirektor Sylvio Kroll, den Fortbestand des Turniers auch bei seiner Cottbuser Vierteljahrhundert-Auflage - zum 25. Mal in Folge in Cottbus - finanziell abzusichern.
Da drohte ein 18.000,- Euro-Loch im Budget zur "Turnierfalle" zu werden. Doch dem Geschäftsführer von Lausitz-Wasser, Wolfgang Wollgam - gleichzeitig engagierter Vorsitzender auch des SC Cottbus - gelang in letzter Minute die Bindung eines Hauptsponsors: Die Firma Gelsenwasser sprang als Sponsor in die Finanzierungslücke und präsentiert sogar mit zusätzlichem Einsatz diese GYMmedia-Turnierseite im Internet.
Dieses 27. Turnier der Meister war Weltcup-Nr. 2 der laufenden Serie. Eine Woche zuvor traf sich die Weltelite in Paris- Bercy, eine Woche danach zog der Turnzirkus weiter nach Thessaloniki.
Mittendrin das Cottbuser Meisterturnier, das mit über 38 teilnehmenden Nationen und fast 141 Top-Athleten einen neuen Teilnahme-Rekord registrierte und erneut fast die komplette Weltelite vereinte.
Es sah die erfolgreiche Verteidigung des Vorjahrstitels am Ergojet durch die unverwüstliche Oksana Tschusowitina, die mit 7 Mal den Teilnahmerekord der 18fachen Siegerin Maxi Gnauck einstellte, die traditionell auch unter den Zuschauern weilte.
Auch Elizabeth Tweddle aus Großbritannien wiederholte ihren Vorjahrserfolg am Stufenbarren.  Die Weltmeisterin am Boden von Debrecen (2002) Elena Gomez (ESP) war am Boden nicht zu bezwingen und die Russin Anna Pawlowa gewann den Balken.

Erster Afrikanischer Sieg in Cottbus
Erstmals gab es einen afrikanischen Sieg bei einem Weltpokal überhaupt und in Cottbus sowieso, durch Rouf Abdel Karim aus Ägypten. Eine ungarische Siegpremiere feierte Robert Gal am Boden und die Weltstars Marius Urzica (Pferd) und Jordan Jowtschew triumphierten erneut an ihren Spezialgeräten.
Jowtschew übernahm mit seinen Erfolgen von Paris und Cottbus erstmals die Führung in der Gesamt-Weltrangliste.
Auch der Franzose Yann Cucherat (Barren) und der Slowene Aljaz Pegan (Reck) konnten sich zum wiederholten Male in die Siegerlisten eintragen.
Aus deutscher Sicht überraschte Stephan Zapf mit drei Finalplatzierungen, Yvonne Musik stand im Sprungfinale.

2004 - Cottbus - und wieder Weltcup Turnier im Olympiajahr
Das erste Märzwochenende, genauer am 5.-7. März 2004 wird das 28. Turnier der Meister als fester Bestandteil der Weltcup-Serie ein wichtiger Meilenstein der letzten Vorbereitungsetappe für die Olympischen Spiele in Athen sein. Es ist damit zu rechnen, dass keiner der Weltstars diese Gelegenheit auslassen wird.
Die Organisatoren haben erneut einige neue Hürden überwunden, hatte sich doch die aufstrebende Olympiaregion Leipzig als Turnier-Alternative zwischenzeitlich beworben...
Neu motiviert durch den Gewinn des 5 Deutschen Mannschaftsmeistertitel im Dezember 2003 sind die Cottbuser Gastgeber längst dabei eine weitere Facette der Weltturngeschichte mit dem 28. Meisterturnier hinzuzufügen.
(Quelle: SCC, Website "Turnier der Meister" &  gymmedia)

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