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Wecker mit morgendlichen Trainingsschmerzen....

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Aus Sydney:

Eckhard
Herholz

 

14-SEP-2000

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Erstmals erhielten die deutschen Journalisten aller Medien die Gelegenheit, mit den zumeist in intensiven Vorbereitungen stehenden Athleten zu sprechen.

Eingeladen waren Vertreter jener 14 Sportarten, die als erste am Samstag in die olympischen Wettbewerbe eintreten, darunter auch die Turner mit ihrem Mannschaftskampf:

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Wecker mit Schulterproblemen...!

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Im GYMmedia-Interview berichtete Andreas Wecker von Schulterproblemen, die urplötzlich beim morgendlichen Training des Donnerstags aufgetreten waren: " Ich kann mir das nur so erklären, dass das die Folger der letzten 10 Tage ist, denn wir haben fürchterlich geknueppelt, und der allerjüngste bin ich schliesslich auch nicht mehr," so der 30jährige Berliner. "Ich habe das unserem Arzt vorgestellt, für ihn ist es noch ein Rätsel, aber er hat ausser einer schmerzlindernden Spritze zunächst noch nichts unternommen. Ich lasse im Moment auch nicht an mir 'rumdoktern, nach den Spielen bleibt Zeit genug!"
Keine guten Vorzeichen zunächst fuer den Reck-Olympiasieger von Atlanta, allerdings ist er erfahren genug, um solche Situationen zu überstehen, war er doch z.B. bei seinem Stangencrash zur Weltmeisterschaft 1993 in Birmingham scheinbar völlig aus dem Rennen und kam von da mit einer Bronzemedaille im Mehrkampf zurück.

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Besonders im Stütz, also an den Ringen, am Barren, in den Handstandphasen am Reck und bei den engen Armführungen der Flickflackbewegungen sind die Schmerzen spürbar. "Irgendwie weiche ich dann auf die linke Schulter aus und es fehlt einfach der Druck, der besonders bei den statischen Elementen beeinträchtigt!"
Man sollte dem Routinier in seinem 25. Turnjahr und seinem "Deutschen Olympischen Turn-Rekord" der vierten Teilnahme bei Olympischen Spielen keineswegs Zweckpessimismus unterstellen, war doch die Belastungsphase riesengroß und "... wer mich kennt weiß, dass ich das wegstecken kann", schloss er mit Hinweis auf die bereits erwähnte Episode von Birmingham vor sieben Jahren, "... und ausserdem ist meine sonstige sportliche Form eigentlich super!"

Sie sind eben nicht die Jüngsten, die deutschen Turner, trotzdem oder gerade deswegen herrscht ein starker Kampfgeist im Team, und es zeichnet Andreas Wecker aus, dass er an dieser Stelle ein Wort über seinen verletzten Clubkameraden Daniel Farago (Berlin) verliert, der beim allerletzten Testwettkampf vor der Abreise auch wegen Schultersorgen zu Hause bleiben musste: "Der Daniel hatte wie kein anderer Olympia verdient! Wie der geschindert hat, 100% hat der Junge in der Vorbereitung gegeben, alle Übungen geturnt, nichts weggelassen und sich bis zuletzt gesteigert. Schade, dass er nicht hier sein kann und beste Gruesse nach Hause."

Egal wie - kämpfen ist angesagt! Ob allerdings ein 6.Platz im Mannschafts-Vorkampf erreicht werden kann, der die Qualifikation für das Teamfinale am kommenden Montag bedeuten würde, bleibt abzuwarten...

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"Die anderen muessen auch erst noch turnen..., " so Teamchef Wolfgang Willam. "Die USA-Mannschaft hatte da auch ihre Sorgen im Podiumstraining, die Schwierigkeiten der Ukrainer am Reck waren instabil und Mannschaften können sich eben auch noch steigern...aber, passieren darf eben bei uns nichts mehr!"

In diesem Mannschaftskampf am Samstag sind außer den 6 Turnern mit Andreas zwei weitere Deutsche im Einsatz: Die Kampfrichter Dr. Jörg Fetzer (Sprung) und Siegfried Funk (Ringe). 

. Das Startgerät des deutschen Teams wird das Pauschenpferd sein.
Auch andere Mannschaften haben Sorgen: Die Cinesen ließen von Anfang an ihren Ringe-Weltmeister Dong, Zhen zu Hause, man munkelt, dass es nicht wegen einer Verletzung sei..., eben musste Yu, Lufu ersetzt werden und auch bei den Weißrussen fiel nach Fußverletzung am Sprunggerät kurz vor Ende des Trainingacamps in Brisbane Dmitri Kasperowitsch aus.
. 15-SEP-2000:  Auch am Eroeffnungstag noch keine Entwarnung für Wecker

Andreas Weckers Einsatz im Turn-Sechskampf wird sich erst am Samstag vor dem Mannschaftswettbewerb im Superdome von Sydney entscheiden. Wegen einer Entzündung im Schultereckgelenk konnte der 30 Jahre alte Berliner erst nach medizinischer Behandlung trainieren

Wecker trainierte auch am Freitag noch aeusserst verhalten.  Mannschaftsarzt Hans-Peter Boschert hofft dennoch auf den Einsatz des Reck-Olympiasiegers von 1996.
 «Unser Ziel bleibt trotz der Verletztenserie das Erreichen des Finals der besten sechs Mannschaften. Aber dazu gehört schon eine Riesenportion Glück», erklärte Sportdirektor Wolfgang Willam am Freitag, nachdem Wecker die Stützwaage an den Ringen immer noch nicht drücken konnte. «Ich will nicht streiken, ich will kämpfen», machte sich der Champion vor seiner vierten Olympia-Teilnahme trotzdem Mut.

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-ehe, 14-09-2000

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