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Deutsches Turnfest 2002 in Leipzig
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Turnen - die meisten verbinden
damit sofort den Gedanken an Barren oder Schwebebalken. Mit dieser Fehleinschätzung
müssen die Turner schon seit Generationen leben und doch ist Geräteturnen längst nicht
alles, was diese Sportart zu bieten hat. Schon zu Zeiten des "Turnvaters"
Friedrich Ludwig Jahn waren die Geräte nur eine von vielen Möglichkeiten,
körperliche Fitneß zu erreichen. Laufen, Springen, Schwimmen und Wandern gehörten zu
den Turnübungen der ersten Stunden.
Die 1017 erstmals erwähnte Burganlage Leipzig lag im Schnittpunkt bedeutender Handelsstraßen, der Via Regia und der Via Imperii. An diesen entwickelten sich Handwerker- und Kaufmannssiedlungen, die um 1165 Stadtrecht erhielten und dann noch vor dem Jahrhundertwechsel von einer gemeinsamen Mauer umgeben wurden. Die zur gleichen Zeit beginnenden Märkte zu Neujahr, Ostern und am Michaelistag waren Vorläufer der 1497 durch das kaiserliche Privileg Maximilians errichteten Messen. Im Dezember 1409 wurde die Universitas Lipsiensis gegründet. Begünstigt durch Universität und Reformation, die theologische Fakultät war seit 1539 lutherisch, wurden Buchdruck und Buchhandel in Leipzig heimisch. Der 30jährige Krieg brachte kaum Rückschläge, Leipzig überflügelte als Handelszentrum bald Nürnberg und Frankfurt am Main. Französische Glaubensflüchtlinge gaben dem Wirtschaftsleben der Stadt Ende des 17. Jahrhunderts neue Impulse. Von 1723 bis 1750 wirkte Johann Sebastian Bach als Kantor der Thomaskirche in Leipzig. Johann Wolfgang von Goethe, der die Leipziger Universität 1765 besuchte, erlebte die Stadt als geistigen Mittelpunkt Deutschlands. In den Napoleonischen Kriegen litt Leipzig schwer. In der historischen Völkerschlacht (16.-19.10.1813) wurden die Truppen des französischen Kaisers hier zum Rückzug gezwungen. Nach der industriellen Revolution Anfang des 19. Jahrhunderts ließen sich wichtige Industriezweige (Polygraphie, Metallverarbeitung, Maschinenbau) an der Pleiße nieder, die Messe förderte deren Entwicklung. Leipzigs Bevölkerung wuchs rasch an und erreichte 1931 mit 717.000 Einwohnern ihren Höchststand. Im zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt durch schwere Bombardements große Schäden. Von den Amerikanern zunächst eingenommen, fiel Leipzig dann der sowjetischen Besatzungszone zu, wurde nach Gründung der DDR zu deren zweitgrößter Stadt. In der Zeit des politischen Wandels 1989 waren die Leipziger mit ihren Montagsdemonstrationen, die aus den Friedensgebeten in der Nikolaikirche hervorgingen, der Anfang vom Ende der SED-Alleinherrschaft. Von der Courage der Messestädter angesteckt, zeigten die Menschen auch in anderen Teilen der DDR den Willen nach Veränderungen. Bis heute hat sich das Gesicht der Stadt gewandelt,
wie kaum anderswo in Ostdeutschland. Bausubstanzen wurden erneuert und neu geschaffen,
Infrastruktur und Kommunikation sind und werden in großem Stil ausgebaut. Leipzig sieht
sich als Stadt der Messe und Wissenschaft, Banken und Medien und besinnt sich in den
vergangenen Jahren verstärkt auch auf seine kulturellen Werte.
Das
erste Turnfest richtete Leipzig im Jahre 1863 aus. 1913 - 50 Jahre später sah Leipzig zum 100. Jahrestag der Völkerschlacht ein gewaltiges und vom Nationalismus geprägtes 12. Deutsches Turnfest. 62.700 Teilnehmer waren dabei und erlebten Sonderwettkämpfe, die den modernen Entwicklungen im Sport der damaligen Zeit folgten. Die Wettbewerbe im Kugelstoßen und Speerwerfen lösten heftige Diskussionen aus. 1922 fanden sich 100.000 Teilnehmer zum 1. Arbeiter-Turn-und Sportfest ein, das als 13. Deutsches Turnfest gezählt wird. Vier Jahre nach dem ersten Weltkrieg betonte der ausrichtende Arbeiter Turn- und Sportbund vor allem den internationalen Charakter der Veranstaltung. Aus elf Nationen nahmen Gäste teil. Die Frauen waren in das Wettkampfprogramm integriert worden. Zum Programm zählten unter anderem auch Fußball und Wassersport. Es sollten 32 Jahre bis zum nächsten großen Turnfest an der Pleiße vergehen......
Sport war für den Staat DDR Instrument der Politik und Leipzig spielte in dieser Strategie eine große Rolle. 1950 wurde die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK) gegründet, die sich fortan durch die Ausbildung von Trainern und Sportlehrern weltweiten Ruf erwarb. Sportler des gleichnamigen Sportclubs errangen zahlreiche internationale Erfolge. Von 1954 bis 1956 wurde das
Zentralstadion gebaut, mit einem Fassungsvermögen von knapp 100.000 Zuschauern die
größte Sportarena in Deutschland. Das I. Deutsche Turn- und Sportfest im August 1954
erweckte die Turnfest-Traditionen der Messestadt zu neuem Leben.
Am 28. Januar 2000 erfolgte
die Grundsteinlegung zum Neubau des Zentralstadions im Zusammenhang mit der Bewerbung des
Deutschen Fussballbundes für die Weltmeisterschaft im Jahre 2006. |
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Aerobic, Beachhandball, Beachvolleyball, Faustball, Gerätturnen, Indiaca, Korbball, Korfball, Leichtathletik, Orientierungslauf, Prellball, Rasenhandball, Rhönrad, Rhythmische Sportgymnastik, Ringtennis, Rope-Skipping, Schwimmen, Trampolinturnen, Völkerball, Volleyball.
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