Die 1017
    erstmals erwähnte Burganlage Leipzig lag im Schnittpunkt bedeutender Handelsstraßen, der
    Via Regia und der Via Imperii. An diesen entwickelten sich Handwerker- und
    Kaufmannssiedlungen, die um 1165 Stadtrecht erhielten und dann noch vor
    dem Jahrhundertwechsel von einer gemeinsamen Mauer umgeben wurden. Die zur gleichen Zeit
    beginnenden Märkte zu Neujahr, Ostern und am Michaelistag waren Vorläufer der 1497 durch
    das kaiserliche Privileg Maximilians errichteten Messen.
    Im Dezember 1409 wurde die
    Universitas Lipsiensis gegründet. Begünstigt durch Universität und Reformation, die
    theologische Fakultät war seit 1539 lutherisch, wurden Buchdruck und
    Buchhandel in Leipzig heimisch. Der 30jährige Krieg brachte kaum Rückschläge, Leipzig
    überflügelte als Handelszentrum bald Nürnberg und Frankfurt am Main. Französische
    Glaubensflüchtlinge gaben dem Wirtschaftsleben der Stadt Ende des 17. Jahrhunderts neue
    Impulse.
    Von 1723 bis 1750 wirkte Johann
    Sebastian Bach als Kantor der Thomaskirche in Leipzig. Johann Wolfgang
    von Goethe, der die Leipziger Universität 1765 besuchte, erlebte die Stadt als
    geistigen Mittelpunkt Deutschlands.
    In den Napoleonischen Kriegen litt Leipzig schwer.
    In der historischen Völkerschlacht (16.-19.10.1813) wurden die Truppen
    des französischen Kaisers hier zum Rückzug gezwungen.
    Nach der industriellen Revolution Anfang des 19.
    Jahrhunderts ließen sich wichtige Industriezweige (Polygraphie, Metallverarbeitung,
    Maschinenbau) an der Pleiße nieder, die Messe förderte deren Entwicklung. Leipzigs
    Bevölkerung wuchs rasch an und erreichte 1931 mit 717.000 Einwohnern
    ihren Höchststand.
    Im zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt durch schwere
    Bombardements große Schäden. Von den Amerikanern zunächst eingenommen, fiel Leipzig
    dann der sowjetischen Besatzungszone zu, wurde nach Gründung der DDR zu deren
    zweitgrößter Stadt.
    In der Zeit des politischen Wandels 1989
    waren die Leipziger mit ihren Montagsdemonstrationen, die aus den Friedensgebeten in der
    Nikolaikirche hervorgingen, der Anfang vom Ende der SED-Alleinherrschaft. Von der Courage
    der Messestädter angesteckt, zeigten die Menschen auch in anderen Teilen der DDR den
    Willen nach Veränderungen.
    Bis heute hat sich das Gesicht der Stadt gewandelt,
    wie kaum anderswo in Ostdeutschland. Bausubstanzen wurden erneuert und neu geschaffen,
    Infrastruktur und Kommunikation sind und werden in großem Stil ausgebaut. Leipzig sieht
    sich als Stadt der Messe und Wissenschaft, Banken und Medien und besinnt sich in den
    vergangenen Jahren verstärkt auch auf seine kulturellen Werte. 
    1999 lebten knapp unter 500.000 Einwohner an der Pleiße.
    
      
        |  Leipzig und die Deutschen Turnfeste | 
    
    
    Es war das 3. Deutsche Turnfest, drei Jahre nach Coburg und 2 Jahre nach Berlin. Schon
    hier setzte die Stadt Maßstäbe: 20.000 Teilnehmer wurden gezählt, eine Zahl, die erst
    beim 9. Turnfest 1898 in Hamburg überschritten werden sollte.
    1913 - 50 Jahre später sah Leipzig
    zum 100. Jahrestag der Völkerschlacht ein gewaltiges und vom Nationalismus geprägtes 12.
    Deutsches Turnfest. 62.700 Teilnehmer waren dabei und erlebten Sonderwettkämpfe, die den
    modernen Entwicklungen im Sport der damaligen Zeit folgten. Die Wettbewerbe im
    Kugelstoßen und Speerwerfen lösten heftige Diskussionen aus.
    1922 fanden sich 100.000 Teilnehmer
    zum 1. Arbeiter-Turn-und Sportfest ein, das als 13. Deutsches Turnfest gezählt wird. Vier
    Jahre nach dem ersten Weltkrieg betonte der ausrichtende Arbeiter Turn- und Sportbund vor
    allem den internationalen Charakter der Veranstaltung. Aus elf Nationen nahmen Gäste
    teil. Die Frauen waren in das Wettkampfprogramm integriert worden. Zum Programm zählten
    unter anderem auch Fußball und Wassersport. Es sollten 32 Jahre bis zum nächsten großen
    Turnfest an der Pleiße vergehen......
    
      
        |  Die
        Turn- und Sportfeste der DDR | 
    
    Von 1954 bis 1956 wurde das
    Zentralstadion gebaut, mit einem Fassungsvermögen von knapp 100.000 Zuschauern die
    größte Sportarena in Deutschland. Das I. Deutsche Turn- und Sportfest im August 1954
    erweckte die Turnfest-Traditionen der Messestadt zu neuem Leben. 
    Bis zum August 1987 fanden weitere sieben Turn- und Sportfeste statt. Im
    Zentralstadion wurden dabei stets die Sportschau, ein Fußball-Länderspiel, eine
    internationale Leichtathletik-Veranstaltung, sowie die Abschlußveran-staltung
    durchgeführt. 
    Ab 1977 fanden zeitgleich die zentralen Kinder- und Jugendspartakiaden in
    Leipzig statt.
    
      
        |  Ausblicke... | 
    
    Am 28. Januar 2000 erfolgte
    die Grundsteinlegung zum Neubau des Zentralstadions im Zusammenhang mit der Bewerbung des
    Deutschen Fussballbundes für die Weltmeisterschaft im Jahre 2006.
    Das dann umgebaute Zentralstadion soll bereits im Mai 2002
    mit dem 31. Deutschen Turnfest wiedereröffnet werden..