Sonntag,
17-SEP-2000
Sunday

XXVIIth Olympic Games Sydney, Kunstturnen

Mannschaftswettkampf, Frauen 2000  (Gr. 2 - 4)
(Qualification)

   Aus Sydney berichten: 
Andreas Goetze und Eckhard Herholz

Die Gruppe der "Turngiganten"...
2nd - 4th groups / 2.-4. Gruppe 

. ... doch zunaechst:
2.Gruppe:   Canada, Great Britain and Mixed 

Die Mannschaften Kanadas und Grossbritanniens in der zweiten Gruppe waren erwartungsgemaess nicht in der Lage in den Bereich der 6 Finalqualifikanten  einzudringen. Beide Nationen haben mit ihren Teams solcherart Entwicklung betrieben, dass sie ihre Positionnen 10 (CAN) und 11 (GBR) seit der letzten Weltmeisterschaft bestaetigt haben. Die Kanadierinnen waren zuletzt in Barcelona dabei (10.), wahrend die Britinnen den groessten Sprung gemacht haben, letztmalig rangierten sie in einer olympischen Tabelle auf Platz 7 in Los Angeles 1984.

Mit den Punktzahlen von 149,887 / Canada und 149,482/Grossbritannien belegten sie zunaechst vor der letzten Gruppe mit Spanien die Raenge 8 und 9, was in jedem Falle fuer beide Mannschaften eine Verbesserung bedeuten wird. Michelle Conway's Einzelle9istung am Boden (9,612) und ihr zwischenzeitlich 6. Platz im Mehrkampf sind anerkennenswert. Nicht ganz so stark an ihrem Spezialgeraet Boden war die Britin Lisa Mason - nur 9,337 am Boden, dafuer aber beachtliche 9,662 am Stufenbarren!
Neben diesen beiden Mannschaften waren viele Einzelstarterinnen in diesem Durchgang:
Die Ungarin Adrienn Nyeste stuerzte leider nach starker Stufenbarrenuebung mit technisch ansprechendem Jaegersalto, Giengersalto kurz vor dem Abgang, als sich ihr Griff unkontrolliert loeste; ..enttaescht trat sie am Balken nicht mehr an.
Als die Slowenin Mojca Mavric turnte, wurde man unfreiwillig an die hier fehlenden beiden deutschen Turnerinnen erinnert, die durch die konsequente Anwendung der internen deutschen NOK-Normen ihre ihnen FIG und IOC eingerauemte Startchance nicht wahrnehmen konnten: Sowohl Birgit Schweigert als auch Dagmar Fehrenschild haetten hier in dieser Gruppe keine schlechte Figur abgegeben, Mojca Mavric - mit Verlaub - trug keineswegs zur Erhoehung  des sportlichen Niveaus olympischer Wettbewerbe bei.

 3.Gruppe:    RUSSLAND,  RUMAENIEN,  UKRAINE,  WEISSRUSSLAND, Mixed... 

Von vorherein war klar: Schon in der Qualifikation war das ein Kampf der Turngiganten des Frauenturnens, auch wenn die eher zierlichen Akteurinnen optisch wohl mehr der Kategorie "Eleganz und Leichtigkeit" entsprechen:


Wird sie die "Olympic Queen of Sydney...? Swetlana Chorkina

Rumaenien und Russland und mit einigen Abstrichen Ukraine sollten wohl den Medaillenkampf unter sich aus machen, wobei der Streit um Gold wohl ausschliesslich zwischen Russland und Rumaenien entbrennen wird aber sich die Ukraine wird sich sicher mehr im Finale nach hinten orientieren muessen, um sich vor Ueberraschungen vor allem vor China abzusichern abzusichern. 

Zu souveraen waren die Auftritte der beiden seit nunmehr Jahrzehnten an der Spitze bestimmenden Turnnationen, und auch wenn dies frueher die Sowjetunion war: Der Grossteil der Leistungstraegerinnen kam immer aus den Gebieten Russlands.
Die Russinnen bestimmten so auch in dieser Gruppe das Geschehen mit den wenigsten Fehlern - im Gegensatz zum Maennerwettkampf tags zuvor zeichneten sich die Frauenwettbewerbe generell durch hoehere Stabilitaet aus (!) . 

So gut wie ohne Fehl und Tadel stellte sich Swetlana Chorkina vor, schon mit einer Traumpunktzahl von 39,005, gefolgt von Andreea Raducan (38,712), die z.B. auch die Sprungtabelle (9,743) vor ihren Landsmaenninnen Simona Amanar und Weltmeisterin Maria Olaru anfuehrt. 
Die Rumaeninnen hatten einige wenige Bodenrpobleme mit Maria Olaru und Claudia Presecan, die im Sitz landeten und Sarescu mit Sturz beim Sprung.

Auf tiefere Analyse sei an dieser Stelle verzichtet, um so intensiver auf die Teamentscheidung der besten sechs Mannschaften in 2 Tagen zu verweisen, wo besonders durch diese drei Nationen eine Turngala im olympischen Mannschaftssfinale zu erwarten sein wird und ein spannender Ansturm auf Bronze sicher von allen Finalisten erfolgt!

 4. Gruppe:  ... mit SPANIEN,   und Mixed.. 

Der olympische Medaillenplan der Gastgeberinnen hat sich nun doch schon vor dem Mannschaftsfinale in Luft aufgeloest. Drei Geraetedurchgaenge lang  in der letzten Gruppe des Abends lagen die Australierinnen noch auf dem 6. Qualifikationsplatz, der noch den Einzug ins Teamfinale bedeuted haette.

Laura Martinez (ESP)
Dann aber pulverisierten die kleinen aber aeusserst konzentriert springenden Spanierinnen nahezu das bisherige Wettkampfprotokoll. Sie zerstoerten nicht nur die Medaillentraeume der Aussies sondern turnten sich sogar noch vorbei an der USA. Spanien damit auf Rang fuenf hinter Russland, Rumaenien, China und der Ukraine, ist nun sogar mit ins Kalkuel im Kampf um Bronze zuziehen.
Durchweg hochwertige Rondatspruenge boten sie an, wussten sich zumeist im 2. Versuch noch zu steigerrn - die Kuesschen-Serie von "Turnvater" Jesus Caraballo riss kaum ab....
und zuletzt setzte Esther Moya dem Ganzen noch die Krone auf und sprang mit ihrem"Jurtschenko-Horide" das beste Sprungergebnis aller Konkurrentinnen. 
Und es ist nicht ausgeschlossen, dass es sogar erstmals in der Geschichte eine spanische Sprung-Olympiasiegerin geben koennte.

Ester Moya (ESP)

Australiens Coach Peggy Liddick stand nach dem letzten Sprung schon auf  und wusste schon vor der Wertung, dass alle Finaltraeume fuer ihre Mannschaft dahin waren.....
Das starke Teamresultat der Spanierinnen wurde noch untermauert durch Estherr Moyas 8. Mehrkampfplatz und die Raenge 12 und 17...
Das war schon eine erste grosse Ueberraschung an diesem spaeten Abend nach Abschluss der Mannschafts-Qualifikationen.

Aus Sydney:
Eckhard Herholz / Andreas Goetze/
Statistik/Red. Sonja Schmeisser
 

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update:
17-SEP-2000
-ehe-

 

 

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