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Verdienter
Doppelsieg für Russland
Man kann es nicht anders sagen:
Dieser Dmitri Barkalow, der
Qualifikationsbeste vom ersten Wettkampftag, und sein Landsmann Jewgeni
Wassiliew zogen den gesamten Wettkampf über ihre Kreise und
lagen stets an der Spitze des 24er-Feldes.

Dmitri Barkalov -
Silber |
Zwar war Jewgeni Wassiliew nicht ganz fehlerlos am Sprunggerät, so gewann er am
Ende doch souverän, wenn auch nicht ganz ohne unfreiwillige Hilfe
seines Landsmannes.
<< Denn Dmitri Barkalow hatte eindeutig bis vor dem
letzten Gerät geführt und sah schon wie der Sieger aus, bekam aber
urplötzlich am Reck derart Probleme mit seinen Riemchen, dass er nur
eine verkürzte Übung Turnen konnte und nur mit 8,612 Punkten bewertet
wurde.
Somit blieb für ihn überraschend nur Silber - Gold ging an
Jewgeni Wassiliew >> |

Jewgeni Wasiliew -
Gold |
Zwischen den beiden, auf Rang zwei der Qualifikation, gehörte
natürlich auch Fabian Hambüchen
aus Niedergirmes (Deutschland) zu den allerersten Medaillenaspiranten.
Wer ihn kennt, weiß, dass er das auch unbedingt realisieren wollte.
Am Boden startete er mit einer
Superübung und mit ausgezeichneten 9,437 Punkten.
Dann aber kam ein fürchterlicher Einbruch am
Pauschenpferd. Nicht nur, dass er nach seinem E-Flop (Element
auf einer Pausche) vorzeitig das Gerät verlassen musste, stieg er noch
ein zweites Mal bei den Doppelscheren ab und bekam so die geforderte
spezielle Anforderung nicht anerkannt - gnadenlose 7,800 Punkte ließen
ihn auf den 17. Platz regelrecht abstürzen...
Wer diesen Jungen aber wirklich kennt, weiß, dass er ab- und umschalten
kann. Was war ist vorbei - das nächste ist das Wichtigste.
Und nun brannte er förmlich ein leidenschaftliches Turnfeuerwerk ab und
bot alles, was ihm momentan möglich war:
An den Ringen sind die 8,525 Punkte
als optimal zu bezeichnen, denn der Ausgangswert liegt (noch) bei nur
8,9 Punkten.
Seinen Sprung, den Jurtschenko mit
Doppelschraube (9,7) erwischte er voll und bekam 9,487 Punkte.
Am Barren war ihm außer einem
kleinen Hüpfer im Stand nach zuviel Breitenachsenrotation bei einem
Ausgangswert von 9,9 auch nicht viel abzuziehen: 9,387, und schon war
das Treppchen in Sicht.
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... Kampf um jedes
Zehntel-Sekündchen...!!
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Möglich wurde die Bronzemedaille aber erst
durch eine traumhafte Reckübung mit 10er-Ausgang und nachdem
er seinen Doppel-Tsukahara voll in den Stand zimmerte bekam er mit 9,637
den verdienten Lohn und erkämpfte sich so eine fast schon nicht mehr
für möglich gehaltene Bronzemedaille.
<< ...
der "Urschrei" nach sicherem Reckabgang!!
Nach der Bronzemedaille des Berliners Renè Piephardt im
Mehrkampf von Patras vor zwei Jahren, als der damals 14-jährige
Fabian 8. im Mehrkampf wurde und sich dann noch Gold am Barren
holte - ist das nun eine starke und hoffnungsvolle Leistung und
Bestätigung der Richtigkeit eines kontinuierlichen Weges zum
Turnolymp - ob er den schon in diesem Jahr in Form einer
Nominierung für Athen schon erreichen kann - wer weiß,
gebraucht würde er schon...!
Das Potenzial zu einer Medaille hier bei den Junioren hatten ihm viele zuvor
schon zugetraut, aber die
eigentliche Sensation war der Weg dahin, sich nach solch einem Absturz
wieder aufzuraffen und unbeeindruckt "sein Ding zu
machen".
Hier wächst ein Athlet heran,
der nicht nur turnen kann und will, sondern der die dazu nötigen
mentalen und Wettkampfeigenschaften besitzt, die so manchem der noch vor
ihm turnenden "Großen" zu fehlen scheinen.
- ehe -
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>> Resultat:
Mehrkampfentscheidung Junioren
>>
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