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Das
Schöne beim Balletttraining ist, es wird keinerlei Druck auf mich ausgeübt.
Alles was ich mache, tue ich für mich und für mein späteres Publikum.Ich m ö c h t e
mich bewegen, tanzen um irgendwann die Zuschauer vielleicht
begeistern zu könne. Ihnen zeigen,
was für ein tolles Gefühl es ist, sich von der Musik leiten zu lassen und nicht von dem,
was von einem Code de Pointage
vorgegeben wird. Ja, RSG ist wunderschön anzusehen, aber wie die
jahrelange Arbeit in der Halle aussieht ... wer sieht sie... und irgendwann gibt es vielleicht gesundheitliche Probleme. Ein wahrlich teuer bezahltes Hobby!
Das
Training:
Ballett ist auf langlebig angelegt und nicht auf ein kurzfristig zu
erreichendes Ziel. Im Ballettsaal herrscht eine heimelige und ganz besondere Atmosphäre.
Keine
Kränkungen, Demütigungen oder Verletzungen mit Worten. Einfach
eine ganz andere Welt. Das Wort Kunst liegt in der Luft, es ist zu spüren und zwar stets - und dies auch beim Umgang miteinander (Kunst
kommt ja von Können!). Die Eleven, egal ob weiblich, ob männlich, das
Lehrpersonal,
die Schulleitung, die Erzieherinnen im Internat, bis hin zum Küchen-
und Waschsalonpersonal, gar selbst die Herren der Pforte möchte ich
nicht
auslassen, allesamt haben das gewisse ETWAS.
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Diese
andere Welt spürte ich bereits bei meinem ersten
Kontakt mit der Welt
des Balletts, als ich in Karlsruhe mit Tänzern des dortigen
Staatstheaters bei einer Gala mitwirkte und auch einen Solopart hatte. Da wusste
ich
bereits, hier werde ich
einst zuhause sein.
Dies spürt wohl auch seinerzeit Frau Dr.
Brzcank, sie war damals die oberste
RSG-Chefin des DTB, denn sie kam nach der Vorführung zu mir und
gratulierte und meinte: "Sandy, nicht dass wir dich nun ans
Ballett verlieren....". Doch da war ich noch weit davon entfernt, um meinen zweiten großen
Traum zu
verfolgen.
Übrigens, sie war es auch, die mir einige sehr, sehr nette Zeilen
anlässlich
meines Ausscheidens aus |
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der
RSG sandte, die nicht nur ihr Bedauern ausdrückte, sondern sich auf ein Wiedersehen mit mir auf den "Brettern, die die
Welt"
bedeuten, freut. Eigentlich die Einzige, zumindest auf dieser Ebene.
Schade,
dass es von ihrer ehrlich, fairen, menschlichen und liebevollen Art, so
wenige gibt, denn dann hätte ich wahrscheinlich nicht so kurz vor
Erreichen meines Traumes aufgehört.
Als
ich dann ein weiteres Mal bei einer Silvester-Gala mit einem ersten
Solisten des Stuttgarter Balletts mitwirken durfte, kristallisierte sich
die Zukunft Ballett mehr und mehr
für mich heraus.......
Die Zukunft:
Da fällt mir zunächst die Vergangenheit ein. Ich war wohl drei Jahre alt/jung, da sah ich in Hamburg
"Cats".
Ich
war total begeistert und dachte, das möchte ich auch mal tun: Tanzen, tanzen, tanzen und als ich
dann noch hinter
die Kulissen schauen durfte, und die "Bombalerina" eine
Bekannte von
uns mich während der Vorstellung dazu noch
"beschnupperte" und "beschnurrte",
setzte sich schon etwas in mir fest, nur ich konnte es damals noch
nicht identifizieren
. Heute
weiß ich, dass eine/meine Zukunft als Tänzerin
schon etwas Großartiges
wäre.
Doch vor den Preis haben die Götter den Schweiß gesetzt. Dieser jedoch ist durch die tolle Atmosphäre in der John
Cranko-Schule gar
nicht unangenehm spürbar,
sondern ich kann es kaum erwarten, bis das nächste
Training beginnt. Nutze sogar freiwillig die freien Stunden, um zu
"Arbeiten".
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Mein
RSG-Traum Olympia ist zwar geplatzt, besser gesagt, wurde zum Platzen
gebracht, doch mein Traum Ballett findet nun eine sehr positive
Fortsetzung,
denn so meine ich, die Wurzeln der RSG liegen ja beim Ballett.
So ist meine
RSG-Bilanz wenn ich zurückblicke, je mehr Zeit vergeht, inzwischen nicht
mehr düster, denn ich kann wieder lachen, denn dies tue ich sehr, sehr gerne
und
zwar kein aufgesetztes, sondern ein herzliches befreiendes Lachen.
Und
für die ganz ferne Zukunft gibt es einen weiteren Traum für mich: Es ist der Sportjournalismus - vielleicht für die Zeit nach dem Tanz?
Habe grad
ein "BOGY" (Berufsorientierung am Gymnasium) hinter mir beim SWR
Hörfunk/Sport in Stuttgart und bin total fasziniert von diesem Metier.
Wenn nicht jede Faser meines Körpers nach Tanz rufen würde, würde ich gleich
hier zielstrebig loslegen. Schon
heute weiß ich, dass ich in den Sommerferien (die gibt es beim Ballett tatsächlich) wiederum beim SWR praktizieren möchte,
will sagen schnuppern werde, denn auch dort gibt es den ganz besonderen Bazillus, der etwas zum Kribbeln bringt."
Sandy
Liebehenschel
John-Cranko-Ballettschülerin
Ehemalige Leistungsgymnastin
Deutsche Vizemeisterin
5-fache Deutsche Jugendmeisterin |
>> Am
Donnerstag, den 11. Juli 2002
bestreitet Sandy ihren ersten großen Ballettabend mit einem Solopart
im Stuttgarter Theater |
Nachtrag (10-Jan-2004):
Aus gesundheitlichen und Belastungsgründen rieten die Ärzte Ende
2003 von der Fortsetzung einer Karriere als Balletttänzerin ab.
(- siehe GYMmedia-News vom 10-Jan-2004). |
(Red.:
Eckhard Herholz/
(c) gymmedia) |
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