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Deutscher Turntag 2000 in Leipzig
18./19. November 2000

- Kongressbericht  (I) -

. Neuer DTB-Chef Brechtken: «Will Köpfe rauchen sehen»
Leipzig (dpa) - Der Deutsche Turner-Bund (DTB) wird unter seinem neuen Präsidenten Rainer Brechtken seiner alten Linie treu bleiben.
Nach seiner nie gefährdeten Wahl zum Nachfolger von Jürgen Dieckert kündigte der Schorndorfer auf dem Deutschen Turnertag in Leipzig an, am bisher praktizierten «Zusammenführen und -halten von Breiten- und Spitzensport» festhalten zu wollen.   Dafür wurde dem 55- Jährigen von den Delegierten mit dem ehemaligen Turn-Cheftrainer Eduard Friedrich (Rostock) ein Mann der Praxis als Vize-Präsident für den olympischen Spitzensport zur Seite gestellt.

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DTB-Führungs-Crew 2000

«Sie haben jetzt den Profi zum Nulltarif», stellte Friedrich klar und formulierte seine Ziele deutlich: «Die Trainingsumfänge müssen unter systematischen Aspekten drastisch erhöht werden, und es muss ein entsprechendes Umfeld für die Sportler geschaffen werden. Es bedarf einer straffen sportfachlichen Führung.»
Dafür kann sich der Leiter des Olympia-Stützpunktes (OSP) Rostock auf die Unterstützung seines Präsidenten verlassen und auf die nach dem dürftigen Olympia-Abschneiden in die Kritik geratenen Trainer wie Rainer Hanschke stützen. «Ich will keine Köpfe rollen sehen, sondern rauchen», verlangte Brechtken. Schließlich müsse erst die neue Struktur greifen, bevor personelle Konsequenzen gezogen würden.
Friedrich machte die Sportler selbst verantwortlich für den mangelhaften Auftritt in Sydney. «Alle, die in Sydney waren, hatten die Möglichkeit, Tag und Nacht zu trainieren, haben dies aber nicht gemacht», meinte er und forderte: «Die Verhätschelung der Sportler darf nicht weiter voran getrieben werden.»
Mit derartigen Ansprüchen traf Friedrich in Leipzig aber nicht nur auf Zuspruch. Gerade zehn Stimmen Vorsprung hatte er vor seiner Gegenkandidatin Rosemarie Napp (Hannover). Es war das knappste aller Wahlergebnisse für das neue Präsidium, für das Jürgen Dieckert nach zehnjähriger Amtszeit nicht mehr als Vorsitzender kandidiert hatte.
Neben Friedrich sind Ilse Ridder-Melcher (Coesfeld/Frauen) und Wilfried Theessen (Aurich/Verbandspolitik) Vize-Präsidenten. Weiterhin gehören Hans-Jürgen Zacharias (Kleve/Sport), Herbert Hartmann (Seeheim/Allgemeines Turnen) und Gertrud Pfister (Berlin/Gesellschaftspolitik) dem Führungsgremium an.
In der Bilanz seiner zehnjährigen Arbeit zog Dieckert, der nach Willi Greite (Hannover) zum zweiten Ehrenpräsidenten gewählt wurde, ein durchwachsenes Fazit. «Es wurde viel geschafft in der Gesamtentwicklung», meinte er und verwies auf die zwischen 1990 und 1999 von 4,4 Millionen auf 4,7 Millionen gestiegene Mitgliederzahl. Allerdings musste er auch einräumen, dass einige Ziele nicht erfüllt wurden: «Ich habe versucht, den Multi-Spagat zu üben. Das ist nicht immer gelungen.» (dpa)

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