DEUTSCHE TURNLIGA

update: 01-Juni -2002

 >> Report

3. Wettkampftag der Saison 2002
- MEISTERRUNDE -
- 01. Juni 2003 -

 

3. Wettkampftag in der Übersicht:
 
  
>> MEISTERRUNDE:     > SC Berlin – KTV Chemnitz:                          208,00 : 207,60
                                        > EnBW KTV Stuttgart –SC Cottbus                214,10 : 207,40

>>  Platzierungsrunde:   > MTV Urberach    -  KTV Straubenhardt:        203,60 : 202,10
                                        > KTG Heidelberg TK Hannover:                  195,15 : 199,89
                                        > TG Saar – TB Oppau                                   205,65 : 200,65

  Tabelle und Übersicht

ONLINE - REPORT (1)

 
>> Auch wenn aktueller Fußball-WM-Termin und himmelblaues Berliner Wetter von vornherein gegen volle Ränge bei der Bundesligapaarung SC Berlin gegen KTV Chemnitz sprachen: Es war ein spannendes Duell der beiden Teams um die Medaillen zwei und drei. Wer hier gewinnt, sollte eine Medaille sicher haben.


.. absolut professionell: 
Igors Wichrows

>> Mit dem Boden-Olympiasieger Igors Wichrows im Team gingen die Sachsen zwar erst einmal in Führung, aber konnten am ersten Gerät nur ein Plus von 0,05 Punkten für sich verbuchen. Wichrows hatte sichtliche Schmerzen in beiden Schienbeinen, eine Operation ist langfristig für Juli geplant. Um so erstaunlicher, dass dieser Mann alle 6 Geräte ohne mit der Wimper zu zucken durchzog; allerdings sind 9,0 bei 9,4 Ausgangswert sonst für ihn indiskutabel. Sven Kwiatkowski erhielt die gleiche Note, die am Boden Höchstwert war.

>> Am Pauschenpferd schnaufte Leif Beuth als Startturner mächtig, legte aber mit erstaunlichem 9,4 Ausgangswert eine solide Leistung vor, auf der besonders Sven Kwiatkowski zuletzt aufbauen konnte (9,8 AW, ohne Russenwendeschwung), protestierte aber gegen seine 9,25 Punkte für eine technisch-saubere Übung, während der Berliner René Piephardt für weniger Souveränität, allerdings 1 Zehntel mehr Ausgangswert, eben dieses Zehntel mehr am Ende für sich verbuchte.

Insgesamt fehlten an diesem Stützgerät den Berlinern eben solche früheren "sicheren Bänke" wie Peter Nikiferow oder Daniel Farago... über einen halben Punkt machten die Chemnitzer am Pauschenpferd gut und führten nach 2 Geräten mit 1,3 Punkten.

>>  An den Ringen allerdings machten die Gastgeber davon ganze 1,15 Punkte wieder gut. Kwiatkowskis leichtes Schaukeln im ersten und im Schlussteil der Übung und die nicht ganz souverän präsentierten Krafthalten Igors Wichrows zu Beginn, bewertete das Kampfgericht überaus "heftig", was zu ebensolchen Protesten der Athleten und Trainer Henry Vogel führte. Dafür musste man unbedingt die starke Leistung Martin Lamers anerkennen, der mit seiner Toba-Figur ideale Hebelverhältnisse für dieses Gerät besitzt, einen 9,6- Ausgangswert turnte und 8,95 Punkte bekam. Obwohl es die Punkte noch nicht unbedingt aussagen, aber nach langer Schulterverletzung beginnt auch Dmitri Nonin wieder Ringe zu turnen, hat zwar vorerst nur ein D-Teil in der Übung, verzichtete bisher noch auf Vorwärts-Elemente, aber: "...hier lässt sich weiter aufbauen, Dima merkt, dass die Schulter hält, da können wir für den Herbst langsam zulegen", so sein Trainer Lutz Landgraf zufrieden, und auch Dima kam mit einem Lächeln vom Gerät, eben weil seine 8,30 Punkte noch nicht sein letztes Wort waren.
103,15  zu  103,30, nur noch 15 Hunderstel lagen die Gäste vorn!


... kommt wieder: Dima Nonin!

>> Auch am Pegases, dem Sprunggerät ging dieses Kopf an Kopf Rennen weiter. 


Jeppe Villekiär (DEN)

Sprangen die meisten der Turner vorwiegend die "einfache" Kasamatsu-gestreckt-Variante (AW 9,3) setzten vor allem Sven Kwiatkowski mit Rondat-Überschlag-rw-Doppelschraube (9,7 AW / 9,25) und auf Berliner Seite der dänische Auswahlturner Jeppe Villekiär mit Kasamatsu-ganze Drehung (9,7 / 9,25) die Akzente und auch ein angeschlagengener Lette Wichrows kann ob seines Kampfgeistes nur bewundert werden, der für seinen Kasamatsu-ganze Drehung wichtige 9,1 Punkte beisteuerte. Fast Gleichstand an diesem Gerät bedeuteten vor dem Barren 138,80 : 138,90, also alles war noch absolut offen!

>> Am Barren sollte dann die Vorentscheidung fallen. Hier tobte förmlich eine "Felgenschlacht":
Gleich zu Beginn patzte der am letzten Wettkampftag zu unrecht als Pechvogel bezeichnete Tom Neubert als Startturner jedoch so kräftig (8,0 AW), dass er nur 6,90 Punkte erhielt.

Lars Gregor Biewendt bekam als erster eine Felge zum Handstand nicht als D-Teil anerkannt (nur 9,1 AW, sonst 9,4). War's ausgleichende Gerechtigkeit oder nicht: Auch Sven Kwiatkowski hatte Felgenprobleme, nur 9,0 und ein Endwert von 8,35; zuletzt turnte Dmitri Nonin seine Felge mit 1/2-Drehung viel zu flach und musste sich deren Aberkennung als E-Teil gefallen lassen (statt 9,7 nur 9,1 AW) und bekam nur 8,5 Punkte. Trotzdem verließen die Gastgeber als Sieger dieses "Berliner Felgenkrieges" die Holmengasse und führten mit 1,90 Punkten, und dass war wichtig vor dem letzten Gerät, denn....

>> ... am Reck haben nämlich die Sachsen ein größeres Leistungspotenzial. Beide Mannschaften turnten auch absolut stark und es kam unter den ca. 70 (!) Zuschauern sogar eine überdurchschnittliche und lautstarke Finalstimmung auf:

Die Startübungen liefen auf beiden Seiten gut (Schmidt, Villekiär), Lars-Gregar Biewendt glänzte mit Kovacs, ganze Drehung (9,4 / (8,7); Tom Neubert präsentierte die einzige 10er-Übung des Tages und erhielt nach seinen vielen Ellgriff- und Bückvarianten und sicherem Doppel-Tsukahara die verdiente Tageshöchstwertung von 9,65 Punkten. René Piephardt legte zu seiner JEM-Übung noch 1/10 drauf (Stalder-Drehung zum Ellgriff) (9,6 / 9,0) - da lagen die Chemnitzer nur noch 3 Zehntel hinter den Berlinern
Unter diesen Bedingungen gab es dann das Abschlussduell Kwiatkowski contra Nonin, und es ging zugunsten des Berliners aus, obwohl "Kwitschi" mit seinem Kovacs-Salto plus ganzer Drehung glänzte, machte er aber einen weiten Schritt beim Doppel- Tsukahara...
Nonin aber stand seinen Abgang bei 1 Zehntel höherem Ausgangswert (9,8) wie eine Eins...
Berlin gewann mit 208,00 : 207,60 Punkten, kann sich nun Hoffnungen auf eine Medaille machen, muss aber gleich nächste Woche zum Rückkampf zu den Chemnitzern, und die haben sich dafür hier in Berlin, wo sie noch nie sonderlich gut aussahen, gnadenlose Rache geschworen...


LSB- und Berliner Turnpräsident Peter Hanisch (li) im Gespräch mit SCB-Chef Siegfried Wüstemann:

Trotz einem Olympiasieger (Wichrows) und dem frischgebackenen deutschen Mehrkampfmeister (Kwiatkowski) und der Berliner Zukunftshoffnung Piephardt sowie einem durchaus spannenden Wettbewerb....der Zuschauerzuspruch war erneut mehr als mager!
Das kann nicht nur an Fußball oder Wetter liegen...!

SC Berlin  : KTV Chemnitz
208,00  :  207,60
06  :  06


34,40  :  34,45   35,65  :  35,60
34,60  :  35,85   33,80  :  31,85
34,15  :  33,00   35,40  : 36,88

  Die besten Sechskämpfer waren

1.

 Sven Kwiatkowski (KTV Chemnitz)         53,70

2. 

 Igors Wichrows   (KTV Chemnitz / LAT)  53,35

3.

 Tom Neubert (KTV Chemnitz)                51,30

EnBW KTV Stuttgart - SC Cottbus
>> Die Spitzenbegegnung der beiden verlustpunktfreien Tabellenersten Stuttgart und Cottbus stellte 


... ist das schon die Siegerpose der Saison?
Zu
mindest sind die wichtigsten Weichenstellungen für eine erfolgreiche Titelverteidigung erfolgt.

erwartungsgemäß die Vorentscheidung dieser Saison dar, wobei die Schwaben wohl nicht nur durch ihr Heimrecht die klar favorisierte Mannschaft 
sind, denn bei den Cottbusern waren einige Turner wie Maik Belle, Andre Wetzel oder auch Robert Juckel noch nicht wieder voll belastbar....so ging auch dieser Wettkampf mit 7,5 Punkten Vorsprung und 12 Gerätepunkten voll an die Gastgeber, die im südlich von Stuttgart gelegenen Meßstetten diesen Wettkampf austrugen. 

Thomas Andergassen >>

"Starke Leistung, wenig Fehler...", so der lakonische Kommentar eines zufriedenen Mannschaftsführers Martin Kling.
Alles sieht damit so aus, als könnte in dieser Saison keine andere Mannschaft den in der aktuellen Tabelle führenden Schwaben das Wasser reichen...
Stuttgarter Turn-Notizen:  Am 6. Juni erfolgt im übrigen die Wahl eines neuen Vorstandes der KTV Stuttgart. Aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge von Präsident Vögele ist Karsten Ewald, der jetzige Geschäftsführer des MTV Stuttgart. Er selbst war auch Turner und beim SC Cottbus aktiv, sein Bruder Dirk Ewald war einst hoffnungsvoller Athlet aus der Sylvio Kroll-Riege. Die Ewalds kommen aus der Turnhochburg Schönewalde im Brandenburgischen...

EnBW KTV Stuttgart - SC Cottbus
214,10 : 206,40
12 : 00


34,90  :  34,00   36,75  :  35,55
36,40  :  35,95   35,45  :  34,45
36,15  :  35,15   34,45  :  31,40

  Die besten Sechskämpfer waren..

1.

Roman Zozulia (SC Cottbus / UKR)     55,30


 Platzierungsrunde       Tabelle und Übersicht

  Rückblick auf den 2. Wettkampftag in der Woche vom 26. - 30. Mai 2002

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