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>> Auch wenn aktueller
Fußball-WM-Termin und himmelblaues Berliner Wetter von
vornherein gegen volle Ränge bei der Bundesligapaarung SC
Berlin gegen KTV Chemnitz sprachen: Es war ein spannendes Duell
der beiden Teams um die Medaillen zwei und drei. Wer hier
gewinnt, sollte eine Medaille sicher haben.

.. absolut
professionell:
Igors Wichrows
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>> Mit dem Boden-Olympiasieger Igors
Wichrows im Team gingen die Sachsen zwar erst einmal in
Führung, aber konnten am ersten Gerät nur ein Plus von 0,05 Punkten für sich
verbuchen. Wichrows hatte sichtliche Schmerzen in beiden
Schienbeinen, eine Operation ist langfristig für Juli geplant.
Um so erstaunlicher, dass dieser Mann alle 6 Geräte ohne mit
der Wimper zu zucken durchzog; allerdings sind 9,0 bei 9,4
Ausgangswert sonst für ihn indiskutabel. Sven Kwiatkowski
erhielt die gleiche Note, die am Boden Höchstwert war.
>> Am Pauschenpferd schnaufte Leif Beuth als
Startturner mächtig, legte aber mit erstaunlichem 9,4
Ausgangswert eine solide Leistung vor, auf der besonders Sven
Kwiatkowski zuletzt aufbauen konnte (9,8 AW, ohne
Russenwendeschwung), protestierte aber gegen seine 9,25 Punkte
für eine technisch-saubere Übung, während der Berliner René
Piephardt für weniger Souveränität, allerdings 1 Zehntel mehr
Ausgangswert, eben dieses Zehntel mehr am Ende für sich
verbuchte. |
Insgesamt fehlten an diesem Stützgerät den
Berlinern eben solche
früheren "sicheren Bänke" wie Peter Nikiferow oder
Daniel Farago... über einen halben Punkt machten die Chemnitzer
am Pauschenpferd gut und führten nach 2 Geräten mit 1,3
Punkten.
>> An den Ringen allerdings machten die
Gastgeber davon ganze 1,15 Punkte wieder gut.
Kwiatkowskis leichtes Schaukeln im ersten und im Schlussteil
der Übung und die nicht ganz souverän präsentierten Krafthalten
Igors Wichrows zu Beginn, bewertete das Kampfgericht überaus
"heftig", was zu ebensolchen Protesten der Athleten
und Trainer Henry Vogel führte. Dafür musste man unbedingt die
starke Leistung Martin Lamers anerkennen, der mit seiner
Toba-Figur ideale Hebelverhältnisse für dieses Gerät besitzt, einen 9,6- Ausgangswert turnte und 8,95 Punkte bekam. Obwohl
es die Punkte noch nicht unbedingt aussagen, aber nach langer Schulterverletzung beginnt auch Dmitri Nonin wieder Ringe zu
turnen, hat zwar vorerst nur ein D-Teil in der Übung, verzichtete
bisher noch auf Vorwärts-Elemente, aber: "...hier lässt sich
weiter aufbauen, Dima merkt, dass die Schulter hält, da können
wir für den Herbst langsam zulegen", so sein Trainer Lutz
Landgraf zufrieden, und auch Dima kam mit einem Lächeln vom
Gerät, eben weil seine 8,30 Punkte noch nicht sein letztes Wort
waren.
103,15 zu 103,30, nur noch 15 Hunderstel lagen die
Gäste vorn! |

... kommt
wieder: Dima Nonin!
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>> Auch am Pegases, dem Sprunggerät ging dieses
Kopf an Kopf Rennen weiter.

Jeppe
Villekiär (DEN)
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Sprangen die meisten der Turner
vorwiegend die "einfache" Kasamatsu-gestreckt-Variante
(AW 9,3)
setzten vor allem Sven Kwiatkowski mit Rondat-Überschlag-rw-Doppelschraube (9,7 AW / 9,25) und auf Berliner Seite der
dänische Auswahlturner Jeppe Villekiär mit Kasamatsu-ganze
Drehung (9,7 / 9,25) die Akzente und auch ein angeschlagengener
Lette Wichrows kann ob seines Kampfgeistes nur bewundert werden,
der für seinen Kasamatsu-ganze Drehung wichtige 9,1 Punkte
beisteuerte. Fast Gleichstand an diesem Gerät bedeuteten vor
dem Barren 138,80 : 138,90, also alles war noch absolut offen!
>> Am Barren sollte
dann die Vorentscheidung fallen. Hier tobte förmlich eine
"Felgenschlacht":
Gleich zu Beginn patzte der am letzten Wettkampftag zu unrecht
als Pechvogel bezeichnete Tom Neubert als Startturner jedoch so
kräftig (8,0 AW), dass er nur
6,90 Punkte erhielt. |
Lars Gregor Biewendt bekam als erster eine Felge zum Handstand
nicht als D-Teil anerkannt (nur 9,1 AW, sonst 9,4). War's
ausgleichende Gerechtigkeit oder nicht: Auch Sven Kwiatkowski
hatte Felgenprobleme, nur 9,0 und ein Endwert von 8,35; zuletzt
turnte Dmitri Nonin seine Felge mit 1/2-Drehung viel zu flach und
musste sich deren Aberkennung als E-Teil gefallen lassen (statt
9,7 nur 9,1 AW) und bekam nur 8,5 Punkte. Trotzdem verließen
die Gastgeber als Sieger dieses "Berliner Felgenkrieges" die
Holmengasse und führten mit 1,90 Punkten, und dass war wichtig
vor dem letzten Gerät, denn....
>> ... am Reck haben nämlich die Sachsen ein
größeres Leistungspotenzial. Beide Mannschaften turnten auch
absolut stark und es kam unter den ca. 70 (!) Zuschauern sogar
eine überdurchschnittliche und lautstarke Finalstimmung auf:
Die Startübungen liefen auf beiden Seiten gut (Schmidt,
Villekiär), Lars-Gregar Biewendt glänzte mit Kovacs, ganze
Drehung (9,4 / (8,7); Tom Neubert präsentierte die einzige
10er-Übung des Tages und erhielt nach seinen vielen Ellgriff-
und Bückvarianten und sicherem Doppel-Tsukahara die verdiente
Tageshöchstwertung von 9,65 Punkten. René Piephardt legte zu
seiner JEM-Übung noch 1/10 drauf (Stalder-Drehung zum Ellgriff)
(9,6 / 9,0) - da lagen die Chemnitzer nur noch 3 Zehntel hinter
den Berlinern
Unter diesen Bedingungen gab es dann das Abschlussduell
Kwiatkowski contra Nonin, und es ging zugunsten des Berliners
aus, obwohl "Kwitschi" mit seinem Kovacs-Salto plus
ganzer Drehung glänzte, machte er aber einen weiten Schritt
beim Doppel- Tsukahara...
Nonin aber stand seinen Abgang bei 1 Zehntel höherem
Ausgangswert (9,8) wie eine Eins...
Berlin gewann mit 208,00 : 207,60 Punkten, kann sich nun
Hoffnungen auf eine Medaille machen, muss aber gleich nächste
Woche zum Rückkampf zu den Chemnitzern, und die haben sich
dafür hier in Berlin, wo sie noch nie sonderlich gut aussahen,
gnadenlose Rache geschworen... |

LSB- und
Berliner Turnpräsident Peter Hanisch (li) im
Gespräch mit SCB-Chef Siegfried Wüstemann:
Trotz einem Olympiasieger (Wichrows) und dem
frischgebackenen deutschen Mehrkampfmeister (Kwiatkowski)
und der Berliner Zukunftshoffnung Piephardt sowie einem
durchaus spannenden Wettbewerb....der Zuschauerzuspruch
war erneut mehr als mager!
Das kann nicht nur an Fußball oder Wetter liegen...!
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|
SC
Berlin : KTV Chemnitz
208,00 : 207,60
06 : 06
|
|
 |
34,40
: 34,45 |
|
 |
35,65
: 35,60 |
 |
34,60
: 35,85 |
|
 |
33,80
: 31,85 |
 |
34,15
: 33,00 |
|
 |
35,40
: 36,88 |
Die besten
Sechskämpfer waren |
1. |
Sven
Kwiatkowski (KTV Chemnitz)
53,70 |
2. |
Igors
Wichrows (KTV Chemnitz / LAT) 53,35 |
3. |
Tom
Neubert (KTV
Chemnitz)
51,30 |
EnBW
KTV Stuttgart - SC Cottbus
>>
Die Spitzenbegegnung der beiden verlustpunktfreien
Tabellenersten Stuttgart und Cottbus stellte

... ist das schon
die Siegerpose der Saison?
Zumindest sind die wichtigsten Weichenstellungen für eine
erfolgreiche Titelverteidigung erfolgt.
|
erwartungsgemäß die Vorentscheidung dieser
Saison dar, wobei die Schwaben wohl nicht nur durch ihr Heimrecht die
klar favorisierte Mannschaft
sind, denn bei den Cottbusern waren einige
Turner wie Maik Belle, Andre Wetzel oder auch Robert Juckel noch nicht
wieder voll belastbar....so ging auch dieser Wettkampf mit 7,5 Punkten Vorsprung und 12
Gerätepunkten voll an die Gastgeber, die im südlich von Stuttgart
gelegenen Meßstetten diesen Wettkampf austrugen.
Thomas
Andergassen >> |
|
|
"Starke Leistung,
wenig Fehler...", so der lakonische Kommentar eines zufriedenen
Mannschaftsführers Martin Kling.
Alles sieht damit so aus, als könnte in dieser Saison keine andere
Mannschaft den in der aktuellen Tabelle führenden Schwaben das Wasser reichen... |
Stuttgarter
Turn-Notizen: Am 6. Juni erfolgt im übrigen die Wahl
eines neuen Vorstandes der KTV Stuttgart. Aussichtsreichster
Kandidat für die Nachfolge von Präsident Vögele ist Karsten
Ewald, der jetzige Geschäftsführer des MTV Stuttgart. Er
selbst war auch Turner und beim SC Cottbus aktiv, sein Bruder
Dirk Ewald war einst hoffnungsvoller Athlet aus der Sylvio
Kroll-Riege. Die Ewalds kommen aus der Turnhochburg Schönewalde
im Brandenburgischen... |
EnBW
KTV Stuttgart
- SC Cottbus
214,10
: 206,40
12 : 00
|
|
 |
34,90
: 34,00 |
|
 |
36,75
: 35,55 |
 |
36,40
: 35,95 |
|
 |
35,45
: 34,45 |
 |
36,15
: 35,15 |
|
 |
34,45
: 31,40 |
Die besten
Sechskämpfer waren.. |
1. |
Roman
Zozulia (SC Cottbus / UKR) 55,30 |
 Platzierungsrunde

Tabelle und Übersicht

Rückblick auf den 2. Wettkampftag in der Woche
vom 26. - 30. Mai 2002
GYMmedia
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