COMPETITION I: Team qualification MEN  / Männer

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SUBDIVISION 8 / GRUPPE 8

HUN

CAN

CHN

POR
 
Und alle waren gespannt auf das junge chinesische Team...!

Was können diese Chinesen...? Wie steigerungsfähig sind diese jungen Männer bei ihrem aller ersten Auftritt im Ausland?
 Diese Frage stellt sich die Welt schon seit bekannt wurde, dass die prominenten Olympiasieger aus dem Reich der Mitte nicht nach Gent kommen würden, sondern diese "Nachwuchs"-Riege. 
Weiter in dieser Gruppe sind zudem die Ungarn mit Ringe-Olympiasieger Szilveszter Csollany, Kanada mit den Brüdern Ikeda und Reckspezialist Alexander Jeltkov, eine Riege aus Portugal und eine gemischte Gruppe mit drei Polen, darunter Sprungspezialist Leszek Blanik, und zwei Georgiern.

<< Li, Rongjie - seine erste WM, die letzte Ringeübung der Chinesen am letzten Gerät

Rotation 1
Wenn es stimmt, dass die Chinesen am Sprung ihre Schwäche haben, dann kann es noch heiter werden. Denn fünf Mann aus dem Reich der Mitte landen mit ihren Doppelschrauben-Tsukaharas zwischen 9,212 und 9,462 Punkten. Die Turner der anderen Nationen können da mithalten und erzielen nur mittelmäßige Wertungen.
Rotation 2
Liu Jinyu (CHN) zeigt am Barren eine anspruchsvolle Übung und versieht sie mit ein paar Patzern, so dass nur 8,9 Punkte bleiben – vermutlich das Streichresultat. Wohl doch nicht. Denn Deng Weiwei hat ebenfalls Probleme im Hochdrücken in den Handstand. Und einer seiner Doppelsalti wirkt ebenfalls verunglückt. Mit 8,875 bliebt Deng knapp hinter Liu zurück. Wie chinesische Barrenkunst in Wirklichkeit aussieht, führt Feng Jing vor: freie Felge, Riesenfelgemit Doppelsalto gehockt, aus Diamidov Doppelsalto gebückt, Stützkehre, und Abgang mit gebücktem Doppelsalto. 9,637 gönnen ihm die Kampfrichter. Ähnlich, nur noch spektakulärer mit einem weiteren Doppelsalto in der Holmengasse und mit einem weiten Tippelt, stellt sich Zhang Shangwu vor. Prompt erhält er für seine phantastische Übung 9,675 Punkte. Bei den anderen Teams erzielt nur der Kanadier David Kikuchi mit 9,425 eine hohe Wertung.
Rotation 3
Am Reck kommen die Chinesen in die Bredouille. Nur Deng Weiwei kommt ohne größere Patzer durch und erhält eine 9,262. Alle anderen schmieren ab. 
Beifall erhält Feng Jing
, der bei einer Ell-Riesenfelge den Griff verliert und nur noch mit einem Arm an der Stange zappelt. Ohne abzusteigen zieht er sich hoch, legt sich über die Reckstange und richtet seine Riemchen. Am Sprung legen die Kandadier mit vier Sprüngen über Neun mächtig zu. Nicht so souverän wie sonst wirkt Csollany (HUN) an den Ringen. Natürlich sind seine Kraftverbindungen wie Schwalbe ins Kopfkreuz, Absenken, Schwalbe in die Stützwaage und ähnliches ein Genuß, aber der letzte Tick fehlt noch, weshalb er sich mit 9,625 zufrieden geben muss.

Rotation 4
Bester Mann im vierten Durchgang ist der Ungar Robert Gal, der in der deutschen Bundesliga für die KTV Straubenhardt startet. Für seinen Tsukahara mit Doppelschraube geben ihm die Kampfrichter 9,437 Punkte. Mit einer schlecht geturnten Stützwaage verspielt der Georgier Alexander Tvauri, der in Diensten des deutschen Clubs MTV Urberach steht, die Chance auf das Ringefinale (9,337). Mit durchwachsenen Leistungen warten die Chinesen am Boden auf. Am besten kommt Li Rongjie zurecht, der für seine spektakulären Schraubensalti eine 9,425 einheimst. Eine starke Leistung zeigen die Kanadier am Barren. Richard Ikeda holt 9,062 Punkte, Grant Golding gar 9,137.

Rotation 5
Unheimlich sicher gehen die Chinesen an den Pauschen zu Werke. Startturner Liu Jinyu holt gleich eine 9,3, Feng Jing legt noch ein Pfund zu und kommt auf 9,55. Etwas schwächer ist Li Rongjie mit seinen 9,412. Ein ästhetischer Genuß ist der Tanz auf den Pauschen von Xiao Qin: Die Zuschauer toben vor Begeisterung. Nur die Kampfrichter lassen sich davon nicht anstecken und bleiben mit ihren 9,675 am unteren Limit. Noch eine weitere Glanzleistung bekommt das Publikum zu sehen. Der sprunggewaltige Pole Leszek Blanik jagt einen hohen Doppel-Tsukahara gebückt über den Tisch und in den sicheren Stand. Mit 9,687 gibt es im Gerätefinale ein Wiedersehen. Ausgerechnet Ex-Weltmeister Alexander Jeltkov (CAN) patzt am Reck. Bei einer Riesenfelge im Ellgriff verliert er den Halt und landet unsanft auf der Matte.

Rotation 6
Für dieses Pech hält sich Jeltkov (CAN) am Boden schadlos. Mit 9,412 setzt er einer phantastischen Teamleistung mit drei Wertungen um die Neun die Krone auf. Mit ähnlichen Werten kommen die Portugiesen am Sprung ins Ziel, die Ungarn lassen dagegen am Reck nach. Gemischt sind die Leistungen der jungen Chinesen an den Ringen. Zwar zeigen sie schwierige Übungen, zweimal mit einem Ausgangswert von 10, aber ihnen fehlt noch die Präzision erfahrener Turner. So wird  Feng Jing mit 9,1 Punkten bester Turner an den Ringen für das erfolgsverwöhnte Team aus dem Reich der Mitte.

Fazit:
China hat diesen Durchgang eindeutig dominiert. Die jungen Wilden haben sich – mit Ausnahme am Reck – ganz hervorragend geschlagen. Ihre Gerätespezialisten haben das Zeug, schon bei dieser Weltmeisterschaft ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Kanada, Ungarn und Portugal bleiben braves Mittelmaß, da können auch ihre Ausnahmeturner vom Schlage eines Csollany oder Jeltkow nichts daran ändern. Fast unheimlich ist die Beständigkeit des Polen Leszek Blanik, der seit Jahren schon mit Sprüngen mit 10er Ausgangswert brilliert.

Team Standings after 8 groups:  (... 8 teams make the finals!!)
1. BLR 222,132 2.USA 221,420 3. KOR 220,857 4. UKR 218,757 5.CHN 217,384 6. RUS217,384
7.ITA
216,043
8. LAT
215,030
9. CAN
210,63
10.ESP
210,635
11.AUS
2010,207
12. HUN
208,283
13. GBR
208,085
14. BUL
206,571
15.FIN
305,482
16.SVK
202,883
17.POR
202,858
18.GRE
202,371
19.BRA
201,373
20.CZE
201,096
21.ARG
199,922
22.MEX
199,334
23.TPE
199,260
24.KAZ
196,297
25.AUT
195,361
26.ARM
195,099
27.RSA
194,510
28.EGY
193,384
29.DEN
193,034
30.IND
185,511
31.SRI
150,549
32.TUR
150,248
33. MAS
148,412
     

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