COMPETITION I: Team qualification MEN  / Männer

English Dutch
SUBDIVISION 3 / GRUPPE 3 (13.40-15.40 Uhr)
MEX

TUR

KOR

Die Koreaner schienen zunächst die Stärksten in dieser dritten Gruppe zu sein....


Lee, zweimal schwer gestürzt

>> Rotation 1:
Am Königsgerät beweisen die Südkoreaner mit spektakulären Flugteilen, dass sie zu den Favoriten gehören. Mit mehr als 36 Punkten erzielen sie am Reck ein Spitzenergebnis, obwohl Lee Sun-Song beim Abgang schwer stürzt. 

... aber Lee, Sun-Sung brachte erst einmal ziemliche Unruhe ins Team. Als Zweiter am Reck gestartet, überstreckte er bei seiner Landung des gestreckten Doppel-Tsukahara derart seine Knie, dass er vom Podium getragen werden musste. Am Boden erschien er nicht mehr, tauchte zur Überraschung aller am Pauschenpferd wieder auf, ließ dann Sprung weg, aber am Barren erwischte es den jungen Mann dann vollends: Er stürzte nach seinem nicht ausgedrehtem Doppelsalto derart heftig auf den Kopf, dass er mit eine Krankentrage aus der Halle gefahren werden musste...

... doch der Rest des Teams absolvierte einen Super-Wettkampf. Yang, Tae-Young setzte sich gar nach seiner Barrenübung vor Mannschaftskamerad Kim, Dong-Hwa und dem Russen Bondarenko an die Spitze der Einzelkonkurrenz...

Auch Mexiko erwischt am Boden einen guten Auftakt. Weniger stark führt sich die Türkei ein. In einer gemischten Gruppe haben die Turner aus Venezuela und Algerien so ihre Mühe mit dem Pauschenpferd.

>> Rotation 2:
Am Boden wirken die Koreaner etwas nervös. Nach ihren Doppelsalti rennen sie des öfteren über die Bodenflächenbegrenzung hinaus und kassieren dafür natürlich ein Zehntel Abzug. Auch sind die Schraubsalti nur selten perfekt. Dies schlägt sich natürlich in relativ niedrigen Endwerten nieder. Bester Mann ist mit 9,387 Punkten Lee Sun-Sung. Trotzdem reicht es im Vergleich mit Rußland nach zwei Geräten zur hauchdünnen Führung. Am Pauschenpferd können die Mexikaner ihre starke Leistung vom Boden nicht wiederholen und die Türken haben am Barren auch nichts zuzulegen.

>> Rotation 3:
Einen sensationell starken Eindruck machen die Koreaner am Pauschenpferd. Gleich ihr erster Mann Lee Sun-Sung holt eine 9,337 und gibt damit seinen Mannschaftskameraden Sicherheit. Yang Tae-Young tanzt ebenfalls traumhaft sicher über die Pauschen und kassiert die gleiche Note wie sein Vorgänger, während am Reck die türkischen Turner wie reife Äpfel von der Stange purzeln. Lee Yang-Hyung bleibt als dritter Südkoreaner fehlerfrei. Erst der nachfolgende Shin Hyung-Ook stürzt nach einem spektakulären Russenwenden-Flop auf dem Pferdende zu Boden. Auch Kim Dong-Hwa steigt ab und kassiert mit 8,612 Punkten die Streichwertung. Jetzt liegen die Asiaten wieder zwei Zehntel hinter den Russen zurück.

Das Vier-Mann-Team der Mexikaner hält sich wacker auf dem sechsten Platz hinter Südafrika. Dies ist um so erstaunlicher, als die ganze Mannschaft aus Sechskämpfern besteht, die nicht die Möglichkeit für ein Streichergebnis haben.

>> Rotation 4:
Südkoreas Yang Tae-Young führt sich mit herrlichen Kraftverbindungen gut an den Ringen ein. Mit 9,275 haben die Kampfrichter sicherlich nicht zu hoch gegriffen. Auch der zweite Mann aus dem geteilten Land, Lee Sun-Song hat einige tolle Kombinationen drauf, die ihm 9,162 einbringen. You Won-Kil sattelt mit einer exotischen Übung, in der die Verbindungen zum Schluß kommen und 9,5 Punkten noch eins drauf. Die bislang beste Ringeübung mit perfekten Krafthalten und einem Doppel-Tsukahara-Abgang auf den Punkt zeigt Kim Dong-Hwa: 9,562 ist sie den Kampfrichtern wert. Da kann sich zum Abschluß Shin Hyung-Ook mit 8,3 Punkten ruhig das Streichergebnis leisten. Diese Demonstration an den Ringen bringt Südkorea wieder auf  Platz 1 mit überraschenden 2,5 Punkten Vorsprung auf  Rußland. Am Sprung verbessern die Mexikaner ihre Position weiter. Mittlwerweile liegen sie auf dem vierten Rang knapp hinter den Briten.

>> Rotation 5:
Am Sprung geht selten etwas schief. Dies ist eine alte Turnerweisheit, die sich im Falle Koreas wieder einmal bestätigt. Alle vier Turner kassieren für ihre Tsukaharas mit 2 oder 2 ½ Schrauben Neuner-Wertungen und Lee Jang-Hyung macht mit seinem Yurtchenko-Doppelschraube keine Ausnahme. Damit vergrößert Südkorea den Vorsprung auf Rußland. Erstaunlich gut sind die Mexikaner am Barren. Francisco Lopez läßt mit 9,15 Punkten sogar „sweet“ Alexei Nemov hinter sich.

>> Rotation 6:
Bringen die Koreaner ihren Vorsprung über die Runden? You Won-Kil bietet am Barren zwar eine solide, keineswegs aber hochklassige Übung an. Dann der Schock: Lee Sun-Sung fällt beim Doppelsalto auf die Holmen, wirkt etwas benommen. Trotzdem geht er wieder ans Gerät und turnt zu Ende. Dann passiert es beim Abgang: Seinen Doppelsalto bekommt er nicht ausgedreht. Er landet auf dem Gesicht, bleibt sekundenlang liegen. Als ihn die Betreuer aufrichten sackt er wieder in sich zusammen, hält sich das Handgelenk und wird von Sanitätern auf der Bahre abtransportiert. Scheinbar unbeeindruckt ziehen seine Mannschaftskameraden ihr Programm durch. Und es reicht: Mit 220,667 knöpfen die Koreaner den Russen mehr als drei Punkte ab. Mexiko kann am Reck nach zwei verpatzten Übungen seinen vierten Platz nicht halten und fällt knapp hinter Tschechien auf Rang fünf zurück.

Fazit:
Südkorea hat berechtigte Hoffnungen auf einen Medaillenrang. Durch eine phantastische Leistung und ihr sympathisches Auftreten hat die Riege den Bekanntheits- und Beliebtheitsbonus Rußlands mehr als wett gemacht. Außerdem Hut ab vor Mexiko. Das Mini-Team hat in Gent aller Welt bewiesen, dass das Land auf dem besten Weg ist zu den großen Turnnationen aufzuschließen.

Team Standings after 3 rounds:    
 
1. KOR 220,857 2. RUS 217,384 3. GBR 208,085 4. CZE 
201,096
5. MEX
199,334
6. ARM
195,099

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