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Deutscher Turntag 2000 in Leipzig
18./19. November 2000

DTB-INFO, Ausgabe 42, 13.11.2000

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Reaktionen zum Deutschen Turntag:
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DTB-Hauptausschuss entscheidet zum Auftakt über Turnfest 2005: Frankfurt, Stuttgart oder Berlin?

Die Bewerberstädte haben ihre attraktiven Bewerbungsbroschüren an die rund 80 Mitglieder des DTB-Hauptausschusses versandt, die am 17. November 2000 in Leipzig entscheiden, welche Stadt den Zuschlag für das Deutsche Turnfest 2005 erhält. Die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth, ihr Amtskollege aus Stuttgart Wolfgang Schuster sowie der Regierende Bürgermeister von Berlin Eberhard Diepgen präsentieren den Delegierten jeweils die Vorzüge ihrer Region und empfehlen sich als geeignete Gastgeber des Deutschen Turnfestes. Die drei Städte werden sich am Freitag, den 17. November ab 12.30 Uhr im Saal 2 des Congress Center Leipzig auf dem Gelände der Leipziger Messe den Delegierten in einer jeweils 30minütigen Präsentation noch einmal vorstellen und Gelegenheit zu Rückfragen bieten, bevor der Hauptausschuss des DTB hinter verschlossenen Türen diskutiert und über die Bewerber abstimmt. Die Reihenfolge der Präsentation wurde wie folgt ausgelost:

12.45 Uhr Frankfurt

13.30 Uhr Stuttgart

14.15 Uhr Berlin

Das Abstimmungsergebnis wird das DTB-Präsidium im Anschluss (Saal 2) bekannt geben.  (... die Entscheidung)

Deutscher Turntag – das Parlament des Deutschen Turner-Bundes                      zurück/back

Der Deutsche Turntag tritt alle zwei Jahre zusammen und entscheidet über Grundsatzfragen und Richtlinien der Verbandsarbeit im Deutschen Turner-Bund. Mit exakt 402 Delegierten ist der Turntag oberstes beschlussfassendes Organ und gleichsam das Parlament des Deutschen Turner-Bundes. Er setzt sich zusammen aus den rund 80 Mitgliedern des Hauptausschusses, den 300 Delegierten der Landesturnverbände, den 20 Abgeordneten der Turnerjugend sowie den Ehrenmitgliedern des DTB. Der letzte Deutsche Turntag fand 1998 in Lübeck-Travemünde statt. Der Leipziger Turntag 2000 ist der 26. Deutsche Turntag nach der Wiedergründung des DTB im September 1950. Als Austragungsort wurde Leipzig gewählt, um damit den Startschuss für die Werbung zum Deutschen Turnfest Leipzig 2002 in den DTB-Mitgliedsvereinen und Landesverbänden zu geben.

Zeitlicher Ablauf des Deutschen Turntages in Leipzig                                      zurück/back

Der Deutsche Turntag 2000 findet von Samstag, den 18. November 2000 bis Sonntag, den 19. November in Leipzig statt. Am Samstagvormittag von 10-12 Uhr erfolgt im Mendelssohn-Saal des Gewandhauses Leipzig in Anwesenheit politischer Prominenz die feierliche Eröffnung des Turntages, während der parlamentarische „Arbeits-Teil“ des Turntages von 14.00 bis 18.00 Uhr im Hotel Renaissance stattfindet. Eine Fortsetzung am Sonntagvormittag ist vorgesehen, soweit die Tagesordnung dies erfordert.
Geplant ist der Abschluss des Turntages mit einem geselligen Abend am Samstag ab 20 Uhr im Neuen Rathaus, zu dem Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee einlädt.

Eröffnung im Gewandhaus: Hauptrednerin Bundesministerin Dr. Christine Bergmann

Im Zentrum der feierlichen Eröffnungsveranstaltung des Turntages im Mendelssohn-Saal des Leipziger Gewandhauses am Samstagvormittag steht die Rede der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Christine Bergmann. Zur Begrüßung spricht der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Prof. Dr. Kurt Biedenkopf ebenso wie der Leipziger Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee und der Präsident des Deutschen Sportbundes Manfred von Richthofen. Für den Bundesinnenminister richtet die Staatssekretärin Brigitte Zypries ein Grußwort an die Delegierten und Gäste des Turntages. Ein Farbtupfer der Veranstaltung stellt die Vergabe der „Carl-Schuhmann- Medaille“ an besonders erfolgreiche Spitzenathleten und –athletinnen in den DTB-Sportarten dar. Der DTB verleiht die Medaille alle zwei Jahre für erfolgreiche internationale Ergebnisse. Unter anderem wird die Gymnastin Edita Schaufler für ihre Bronze-Medaille bei der Europameisterschaft 2000 ausgezeichnet. Eine weitere „Preisverleihung“ rundet das Programm der Eröffnungsveranstaltung ab: Der DTB zeichnet herausragende Frauen auf Vereins- und Verbandsebene mit dem „Els-Schröder-Preis“ aus, in Erinnerung an die erste Frauenturnwartin in der Geschichte des Turnens. Der DTB würdigt damit besonderes Engagement von Frauen in Turnen und Gymnastik, schließlich sind rund 70 % der 4,7 Millionen Mitglieder im DTB Frauen. Petra Weiss aus Kassel wird im Jahr 2000 mit dem „Els-Schröder-Preis“ ausgezeichnet für ihr Engagement bei der Gewinnung von Frauen zur Mitarbeit in Führungspositionen.

Umrahmt wird die Eröffnung von einem Querflöten-Trio der Musikschule Leipzig sowie mit Choreografien aus dem Gymnastic-Musical „Tabea“, das soeben seine Tournee in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt erfolgreich beendet hat. Auch die Nationalmannschaft der Gruppengymnastinnen, die in Sydney den vierten Platz belegen konnten, wird mit einem Showauftritt dabei sein.

Berichte, Anträge und Wahlen im Parlamentarischen Teil                                  zurück/back

Der parlamentarische Teil des Deutschen Turntages 2000 am Samstagnachmittag von 14.00 bis 18.00 Uhr steht vor allem im Zeichen der turnusmäßigen Wahlen der DTB-Führungsgremien. Der scheidende DTB-Präsident Prof. Dr. Jürgen Dieckert wird eine Bilanz seiner 10jährigen Amtszeit ziehen und zurückblicken auf die Weiterentwicklung des Deutschen Turner-Bundes zu einem modernen und leistungsstarken Verband für Turnen und Gymnastik, als Dienstleister für seine Mitgliedsvereine.

Damit steht auch die Anerkennung und Würdigung der Leistungsbereitschaft und des Engagements der vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Turnvereinen und Mitgliedsorganisationen des Turner-Bundes im Mittelpunkt der Diskussion. „Mitarbeit im DTB – wir sind dabei!“ so lautet der Punkt auf der Tagesordnung.

Leipzig 2000 – Jubiläum und Jahrestage des DTB                                                zurück/back

Anlass zum Gedenken und zur Erinnerung bietet der Deutsche Turntag 2000 ebenfalls:
Vor 50 Jahren, genau am 2. September 1950, wurde der Deutsche Turner-Bund auf dem Marktplatz in Tübingen nach Ende des zweiten Weltkrieges wieder gegründet. Die offizielle Erinnerungsfeier fand bereits im Mai dieses Jahres in Tübingen statt. Seinen „richtigen“ Geburtstag jedoch beging der DTB bereits vor zwei Jahren in Hanau: 1998 feierte man dort 150 Jahre DTB, denn die Gründung des DTB erfolgte am 3. April 1848 in der Wallonisch-Niederländischen Kirche in Hanau. Vor genau 10 Jahren, am 8. September 1990, hat der Deutsche Turner-Bund als einer der ersten Verbände des Deutschen Sports durch die Aufnahme von fünf neuen Landesturnverbänden den Vereinigungsprozess im Deutschen Turner-Bund in die Wege geleitet. Bereits im Mai 1990 beim Deutschen Turnfest in Dortmund/Bochum hatten wieder Turnerinnen und Turner aus beiden Teilen Deutschlands ein gemeinsames Turnfest feiern können.

Neue Struktur tritt in Kraft                                                                                  zurück/back

Beim letzten Turntag 1998 in Lübeck-Travemünde verabschiedeten die Delegierten eine neue Satzung des DTB, die mit dem Turntag 2000 in Kraft tritt. In der Zwischenzeit sind die untergeordneten Strukturen geregelt, so dass nun auch die Führungsgremien nach der neuen Satzung besetzt werden können.
Kern der neuen Arbeitsstruktur ist die Erkenntnis, jede Sportart des DTB einheitlich vom Spitzen- bis zum Breitensport zu betreuen und die Entwicklung der Sportart in einem Gremium, dem Technischen Komitee, zu steuern. Damit soll u.a. die Durchgängigkeit der Sportart Gerätturnen hergestellt werden, die bislang durch eine Trennung in Kunstturnen und Allgemeines Gerätturnen geschaffen wurde. Darüber hinaus wird die Betreuung der Spitzenkader in den olympischen Sportarten sowie die Betreuung des Freizeit- und Gesundheitssports jeweils in eine Struktur der Konzentration und kurzen Entscheidungswege gefasst. Das DTB-Präsidium verspricht sich von der Neuordnung der Arbeitsstrukturen einige Fortschritte in der künftigen Entwicklung der DTB-Kernsportarten Gerätturnen und Gymnastik, erwartet eine intensivere Betreuung der Kader-Entwicklung in den olympischen Sportarten sowie eine konzentrierte Vorgehensweise im Freizeit- und Gesundheitssport von Turnen und Gymnastik.

Neuwahlen: Abschied von der „Ära Dieckert“                                                      zurück/back

Mit dem Deutschen Turntag 2000 endet die zehnjährige Amtszeit des DTB-Präsidenten Prof. Dr. Jürgen Dieckert, der 1990 in Hannover für zwei Jahre, 1992 in Bonn für vier Jahre und 1996 in Ulm für weitere vier Jahre als Präsident gewählt wurde. Bereits im Oktober vergangenen Jahres teilte Jürgen Dieckert öffentlich seinen Entschluss mit, nicht wieder zu kandidieren. Als Beweggrund für seine Entscheidung gab er seine persönliche Lebensplanung an. In Absprache mit seiner Familie sei er 1996 zur Wiederwahl angetreten mit dem festen Vorsatz, für das Jahr 2000 seine Nachfolge in die Wege zu leiten. „Eine Amtszeit von 10-12 Jahren als Präsident halte ich nach meinem Demokratie-Verständnis für angemessen,“ so Dieckert,“ danach tut eine Veränderung an der Spitze ganz gut. Jürgen Dieckert, 1935 in Ostpreußen geboren, ist Turner von frühester Jugend an: vielseitig in der Leichtathletik, im Gerätturnen und im Handball. Er engagierte sich in der Turnerjugend und war von 1962-1966 Bundesjugendwart des Deutschen Turner-Bundes. Anfang der 70er Jahre war er Präsidialmitglied im Deutschen Sportbund und Mitbegründer der Trimm-Dich-Bewegung. In seiner beruflichen Laufbahn wurde er 1968 als Professor für Sportwissenschaft an der Pädagogischen Hochschule berufen, später dann an die Universität Oldenburg. In den 80er Jahren übernahm er eine Gastprofessur in Brasilien zum Aufbau des Magisterstudienganges. Ende der 80er Jahre erforschte er die Spiel- und Bewegungskultur der Canela-Indianer und entwickelte ein Hilfsprojekt zur Rettung der Indianer vor der Ausrottung. 1990 fand er mit seiner Wahl zum Präsidenten den Weg zurück zum DTB und führte den Verband 10 Jahre mit großem Engagement und persönlichem Einsatz. Zeugnis davon sind seine zahlreichen Veröffentlichungen, Reden und Kommentare zu Grundsatzfragen der zeitgemäßen Turnbewegung. Das „soziale Profil“ als unverwechselbares Markenzeichen des modernen Turn- und Sportvereins herauszustellen und zu betonen, ist die Maxime und das Selbstverständnis des DTB-Präsidenten Jürgen Dieckert.

Rainer Brechtken designierter DTB-Präsident                                                       zurück/back

Als seinen designierten Nachfolger für das Präsidenten-Amt hat Jürgen Dieckert bereits im Oktober 1999 den bisherigen DTB-Vizepräsidenten Rainer Brechtken (Schorndorf) vorgeschlagen. Brechtken, der zugleich Präsident des Schwäbischen Turnerbundes ist, wurde 1996 in Ulm zum ersten Mal in das DTB-Präsidium gewählt. Der 55jährige Brechtken ist beruflich als Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg tätig und bezeichnet sich selbst beim Turner-Bund als „Quereinsteiger“ aus der Leichtathletik. In seiner Funktion als Präsident des Schwäbischen Turnerbundes konnte er Interesse, Erfahrung und Spaß an der Gestaltung in der Vielfalt des Turnens entwickeln.

Wechsel im Präsidium                                                                                             zurück/back

Nach ihrer Wahl 1996 in Ulm steht die Vize-Präsidentin Frauen Helma Henschel (Urbar) für das Präsidium nicht mehr zur Verfügung. Als ihre Nachfolgerin kandidiert Ilse Ridder-Melchers (Coesfeld), ehemalige Ministerin für die Gleichstellung von Frau und Mann in NRW.

Für das bisherige Ressort von Rainer Brechtken, Verbandspolitik , bewerben sich mit Klaus-Dieter Remberg (Rheine) und Wilfried Theessen (Aurich) gleich zwei Kandidaten. Ebenfalls zwei Kandidaten mit Rosemarie Napp (Hannover) und Eduard Friedrich (Rostock) stehen für die Vize-Präsidentschaft im Ressort Olympischer Spitzensport zur Wahl. Die bisherigen Präsidiumsmitglieder Hans-Jürgen Zacharias (Kleve) für Sport, Prof. Dr. Herbert Hartmann (Seeheim) für Allgemeines Turnen, Werner Luchtmeier (Rinteln) für Finanzen und Prof. Dr. Dr. Gertrud Pfister (Berlin) für Gesellschaftspolitik kandidieren ohne Gegenkandidaten für eine weitere Legislaturperiode von 4 Jahren.

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