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Andreas WECKER in der "Hall of Fame" |
♦ In der IGHOF-Laudatio heißt es über den ehemaligen Weltstar und Ausnahmeathleten Andreas WECKER (55), der seit 2007 als erfolgreicher Unternehmer im US-Staat lebt, wie folgt:
Mit Dutzenden von Europa-, Welt- und olympischen Medaillen gilt Andreas WECKER weithin als einer der erfolgreichsten männlichen Turner in der deutschen Geschichte. In einer bemerkenswerten Karriere, die sich über vier olympische Zyklen von 1988 bis 2000 erstreckte, war Weckers vielleicht größter individueller Erfolg seine mitreißende Leistung am Reck bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta, wo er die Goldmedaille vor anderen ikonischen Hall of Fame-Turnern, wie Vitaly Scherbo und Alexei Nemow, gewann.
IGHOF-LEGENDEN 2025: *Beth TWEDDLE (GBR) und Catalin PONOR (ROU)
- präsentiert von Nadia Comaneci (- auf dem Balken, Mitte); (c) ighof
* re.Bild: Andreas WECKER beim Signieren des IGHOF-Pferdes
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Andreas WECKER wurde am 2. Januar 1970 in Stassfurt (GDR), geboren. Im Alter von nur 6 Jahren wurde er als eines der kleinsten, schnellsten und stärksten Kinder in seiner ersten Klasse identifiziert und zum Turnen in einem kleinen örtlichen Sportverein eingeladen. Drei Jahre später, im Alter von 9 Jahren, wurde er eingeladen, 100 Meilen von seiner Familie wegzuziehen, um an einer speziellen Sportschule namens Sportclub Dynamo in Berlin zu trainieren, mit dem Ziel, es in die ostdeutsche Olympiamannschaft zu schaffen.
* Bei den Olympischen Spielen 1988 im koreanischen Seoul trug der damals noch 18-jährige Youngster Wecker zum Gewinn der Silbermedaille durch die DDR-Mannschaft bei, verpasste nach einem nicht gelungenem Reckabgang gar eine weitere Einzelmedaille.
* Nur ein Jahr später, 1989, errang Wecker bei den Weltmeisterschaften in Stuttgart mit vier Medaillen weitere große Erfolge, musste Ringe-Gold nach umstrittener Entscheidung allerdings dem Hannoveraner Andreas Aguilar überlassen...
Und in der Heimat wurde Wecker mit der - wie sich herausstellte - letzten ostdeutschen Auszeichnung als letzter "DDR-Sportler des Jahres" gefeiert.
Vor dem Hintergrund weltpolitischer Veränderungen und dem dramatischen Fall der Berliner Mauer fand am 3. Oktober 1990 die Wiedervereinigung Deutschlands statt, die das Ende des Kalten Krieges bedeutete.
Ungeachtet des politischen Klimas waren Weckers Talent und Disziplin auch im neuen, vereinten Deutschland von großem Nutzen. So stand er auch 23 Tage vor dem Tag der Deutschen Einheit in der historisch ersten Sportmannschaft des wiedervereinten Deutschlands beim "Kunstturnmasters 1990" in der Münchner Olympiahalle, einem drei-Länderkampf Deutschland - UdSSR - USA, als neuer gesamtdeutscher Hoffnungsträger.
Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona gewann er Silber am Reck und zwei Bronzemedaillen an Pauschenpferd und Ringen.
* Im britischen Birmingham 1993 gewann Wecker WM-Silber am Pauschenpferd und an den Ringen und gilt seither gemeinsam mit Italiens Star Juri Chechi damals als einer der "Herren der Ringe".
* Bei den WM 1995 in Sabae, Japan, holte der Schützling des Berliner Spitzentrainers Lutz Landgraf dann die Goldmedaille am Reck, was die Grundlage für seine olympische Goldmedaille im folgenden Jahr in Atlanta bildete.
* Vier Jahre später qualifizierte sich Wecker als erster deutscher Turner für seine vierten und letzten Olympischen Spiele in Sydney, doch nur wenige Tage vor dem Wettkampf riss er sich eine Bizepssehne, die seine glanzvolle Karriere endgültig beendete ...
Nach seinem Rücktritt vom Turnen blieb Wecker dem Sport in verschiedenen Funktionen verbunden. Er wurde Trainer und trat gelegentlich in turnerbezogenen Medien auf. Im Jahr 2007 zog Wecker in die Vereinigten Staaten, um ein neues Leben zu beginnen.
Seitdem ist Wecker ein erfolgreicher Unternehmer und Geschäftsmann mit der von ihm gegründeten Firma "Andreas Seed Oils", einem Nahrungsergänzungsmittel.
Andreas Wecker bleibt als einer der besten männlichen Turner der deutschen Geschichte in Erinnerung. Seine Leistungen werden weltweit anerkannt, da er in die International Gymnastics Hall of Fame (Class of 2025) aufgenommen wird.
* Quelle: IGHOF
* Übersetzung: Eckhard W. Herholz (gymmedia)
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In einem ausführlichen aktuellen Interview in der Ausgabe der "WELT AM SONNTAG" (16.05.2025) von Journalisten Kollegen
Gunnar Meinhardt, schildert der Ex-internationale Ausnahmeturner seinen keineswegs geradlinig verlaufenden Lebensweg nach dem Ende seiner auserordentlichen Karriere:
► Andreas Wecker: „Ich war fertig mit Deutschland und Deutschland mit mir“
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* N a c h t r a g :
Nach den Olympiasiegerinnen Maxi GNAUCK (2000) und Karin Büttner-JANZ (2003) , sowi den beiden Leipzigerinnen Erika ZUCHOLD (2005) und Steffi Biskupek-KRÄKER (2011) sowie den Männern Eberhard GIENGER (2007), Klaus KÖSTE (2014), Ex-Bundestrainer Valeri BELENKI (2014) und Olympiasieger Fabian HAMBÜCHEN (2022) ist nun Andreas WECKER der neunte deutsche Top-Athlet, der Aufnahme in die Galerie der Jahrhundert-Legenden des modernen Kunstturnens findet!
Die besteht inzwischen seit der Gründung 1987 aus 133 Topstars aus 23 Nationen! ( > www.ighof.com)
* E. W. Herholz
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