29. September 2008  
Hannover  
Gerätturnen

Sven Tippelt wird neuer NTB-Landestrainer

Sven Tippelt
NTB-Landestrainer ab November

Ex-Weltklasseathlet in den Diensten des NTB
Ab 1. November 2008 nimmt Deutschlands größter Turnverband den Ex-Nationalmannschaftsturner und mehrfachen olympischen Medaillengewinner Sven TIPPELT als Landestrainer in seine Dienste.
Der Silbermedaillengewinner mit der letzten Olympiariege der DDR (1988), der in Seoul auch zweimal Bronze gewann (Barren, Ringe) und einen herausragenden 4. Mehrkampfplatz erreichte, kam vier Jahre später im ersten wiedervereinten deutschen Olympiate 1992 in Barcelona noch einmal auf einen 4. Mannschaftsplatz,  gilt jetzt längst als ausgewiesener Experte besonders im Nachwuchsbereich ...

Tippelt, Trainer D. Hofmann, Kroll
Seoul 1988

Eine herausragende internationale Karriere...!
Der Sohn des mehrfachen DDR-Meisters und WM-Teilnehmers (1962, Prag) Frank TIPPELT (4-maliger Deutscher Bodenmeister  der DDR 1959 - '64) war selbst mehrfacher DDR-Spartakiadesieger, ausgebildet beim SC DHfK Leipzig bei Trainer Peter SCHOLZ.
Bei den Deutschen Meisterschaften (DDR) holte er zwischen 1985 und '87 dreimal in Folge den Mehrkampftitel und wurde 1989 im Wendejahr in Eisenach letzter DDR-12-Kampfmeister der Geschichte.
Mit weiteren 8 Gerätetiteln (- je 3 an Ringen + Barren, je 1 an Boden + Reck) sowie mit seinen internationalen olympischen und WM-Medaillen (Vize-Weltmeister Team 1989 in Stuttgart; 1985 und '87, Bronze, Mannschaft und Barrenbronze 1987 in Rotterdam) gehört er zu den erfolgreichsten Turnern der deutschen Turngeschichte überhaupt!

Sven TIPPELT beim 'Tippelt': ... das ist ein Rückgrätschen zum Handstand nach einer halben Riesenfelge ('Moy'), erstmals vorgeführt zur
WM 1987 in Rotterdam.
(* Juri Koroljow realisierte zur WM 1981 den 'leichteren' Vorläufer zum Stütz

<< " D E R  T I P P E L T "
In die internationale Turnsprache ist seine Erfindung am Barren, ein Rückgrätschen (Konterbewegung)  nach langem Schwung in den Grätschwinkelstütz als "Tippelt" oder "Tippelt-Grätsche" als nunmehr gängiger Konventionalausdruck verewigt worden.

Nach der politischen Wende zunächst zurückgetreten, ließ er sich  - als 26-Jähriger von seinem damaligen sauerländischen Sponsor ("Kramerleuchten") animiert ...

... und finanziell unterstützt und von seinem ex-leipziger Trainer Lutz KAPS vorbereitet - noch einmal für seine zweiten Olympischen Spiele überreden und als wieder erstes gesamtdeutschen Team - durchweg besetzt mit Ex-DDR-Athleten (A. Wecker, S. Kroll, R. Büchner, M. Franke, O. Walther) - war er wesentlich am herausragenden vierten Platz beteiligt.

Nach seinem Wechsel in ins lippische Land turnte er zunächst noch einige Jahre für "Toyota Köln", später bis 2003 für "TuS Leopoldshöhe", wo sich der Familienvater (zwei Kinder) dort auch niederließ und sich erfolgreich für den Nachwuchs als Trainer im Ehrenamt einsetzt.
"Mit Unterstützung von Übungsleiter Christoph Hennig haben wir hier wieder bis zu 15 talentierte Jungen zwischen sechs und 11 Jahren an den Geräten. Jetzt aber freue ich mich darauf, mich wieder im hauptamtlichen Bereich professionell in dieser fürs Turnen so wichtigen Sichtungs- und Ausbildungsphase einbringen zu können. Letztlich überzeugt hat mich die erklärte Absicht des NTB, auf diesem Gebiet ernsthaft zu investieren und ich freue mich auf meine neue Arbeit und die sicher guten Bedingungen im Olympiastützpunkt in Hannover!" - so der jetzt angehende NTB-Landestrainer Tippelt bilanzierend und vorausblickend.

Rückriem, Catanoiu

Kompetentes Trainer-Trio baut an niedersächsischer Turn-Pyramide
Somit decken  mit Meistermacher Reinhard RÜCKRIEM für die Spitze, mit Adrian CATANOIU (Anschlusskader) und nun auch mit Sven TIPPELT (Nachwuchsbereich) drei ausgwiesene Experten und "Pyramidenbauer" die Bereiche von ganz unten bis ganz oben ab. Zurecht freut sich Tippelt also auf den hohen Kompetenzgrad seines neuen Trainerteams.

Tippelts Ex-Trainer Peter Scholz (re.) mit Schützling Andreas Toba

Auch Peter Scholtz, der Sven Tippelt zu DDR-Zeiten zu einem der weltbesten Turner gemacht hatte, nach der Wende bis zum Frühjahr 2008 Landestrainer in Niedersachsen war  und  maßgeblichen Anteil an den Erfolgen von Andreas Toba und Max Wittenberg-Voges bei den Deutschen Jugendmeisterschaften und den diesjährigen Jugend-Europameisterschaften in Lausanne. hatte, bleibt noch - trotz seines wohlverdienten Ruhestandes - dem NTB weiterhin als Honorartrainer erhalten.
Man darf gespannt sein, was nun aus dieser niedersächsischen Kompetenz-Offensive so alles wird.
* E. Herholz, GYMmedia INTERNATIONAL,
  nach Informationen von NTT, Gianfranco MORA