16. October 2025  
Jakarta, INA  
Gerätturnen

Einreiseverweigerung für Israels Sportler zur Turn-WM in Jakarta

Das muslimisch geprägte Land Indonesien - Gastgeber der bevorstehenden Turn-WM - werde den israelischen Sportlern die Visa-Dokumente zur Einreise verweigern, teilte bereits letzte Woche ein Regierungssprecher des Landes mit. Israel gehört zu den 86 Nationen, die vom 19. bis 25. Oktober an den 53. Turn-Weltmeisterschaften teilnehmen sollten, was lt. AP-Meldungen in Indonesien auf große Ablehnung stieß. Die indonesische Regierung verfolgt damit eine fest verankerte Politik, keine Kontakte zu Israel zu unterhalten, "so lange dieses Land die Existenz eines freien und souveränen Palästinas nicht anerkennt", sagte Yusril Ihza Mahendra, Minister für Rechtsangelegenheiten und Menschenrechte.
Der Gouverneur von Jakarta, Pramono Anung Wibowo, sagte dazu: "Was die Athleten aus Israel betrifft, so werde ich als Gouverneur von Jakarta unter den gegenwärtigen Umständen ihre Anwesenheit nicht zulassen. "Es bringt nichts, wenn israelische Turnerinnen jetzt in Jakarta antreten – das würde nur Wut schüren."
Israel gewann bei den Weltmeisterschaften 2023 eine Medaille, eine Goldmedaille im Bodenturnen der Männer durch Artem Dolgopyat, der auch Goldmedaillengewinner am Boden in Tokio 2020 und Vizeweltmeister von Paris 2024 war und bereit war, seinen Titel zu verteidigen.
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* 10-Okt-2025
* Nach Aussagen von Ita Juliati, der Vorsitzenden des Indonesischen Turnverbandes) auf einer Pressekonferenz stützt der Weltturnverband (FIG) die Haltung seines WM-Ausrichters: "Die FIG hat mir heute in einem Telefonat offiziell mitgeteilt, dass sie die Entscheidung der indonesischen Regierung unterstützt!" Die Visa-Anträge der israelischen Sportler seien "...von der Einwanderungsbehörde abgelehnt" worden.
* Die FIG kündigte in einer Stellungnahme  k e i n e  Maßnahmen gegen das Vorgehen an. Man habe "die Entscheidung der indonesischen Regierung zur Kenntnis" genommen, hieß es in einem Statement, "und erkennt die Herausforderungen an, denen das Gastgeberland bei der Organisation dieser Veranstaltung gegenüberstand." Außerdem hofft der Verband, "dass so bald wie möglich ein Umfeld geschaffen wird, in dem Sportler aus aller Welt sicher und unbeschwert Sport treiben können".

♦♦ (16-10-2025):
Dazu erfolgten inzwischen zahlreiche internationale Reaktionen und Publikationen,
insbesondere auf die eigentümliche Haltung des Weltturnverbandes FIG ...:

* Wortlaut des FIG-Standpunktes (- vom 15. 10.):
"Die FIG nimmt zur Kenntnis, dass das Schiedsgericht für Sport (CAS) in Lausanne, Schweiz, am 14. Oktober 2025 zwei Entscheidungen erlassen hat, mit denen die Anträge auf dringende einstweilige Maßnahmen, die vom israelischen Turnverband und israelischen Turnern gegen die FIG im Zusammenhang mit den Weltmeisterschaften im Kunstturnen, die vom 19. bis 25. Oktober 2025 in Jakarta, Indonesien, stattfinden sollen, gestellt worden waren, vollständig abgelehnt wurden.

Die FIG hat wiederholt betont, dass sie keine Befugnis über die Erteilung von Einreisevisa in Indonesien hat. Die Entscheidung der indonesischen Behörden, israelischen Staatsangehörigen Visa zu verweigern, liegt vollständig außerhalb der Zuständigkeit und Kontrolle der FIG.

Die FIG nutzt diese Gelegenheit, um zu betonen, dass sie als internationaler Sportverband, der den Turnsport weltweit regelt, politisch neutral ist und streng im Rahmen ihrer Statuten und Vorschriften sowie in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Neutralität und Nichtdiskriminierung handelt, die der Olympischen Bewegung zugrunde liegen.
Die FIG bedauert diese bedauerliche Situation und die Auswirkungen auf die betroffenen Athleten zutiefst. Sie bekräftigt ihr unerschütterliches Engagement dafür, dass alle FIG-Wettkämpfe gemäß ihren Regeln und Vorschriften für alle teilnahmeberechtigten Turner offen bleiben, unabhängig von ihrer Nationalität oder persönlichen Eigenschaften.
* Quelle: FIG-Website vom 15. 10. 2025
(Übersetzung GYMmedia)

 
** Lesen Sie dieser FIG-Haltung den aktuellen  Kommentar von Rich P E R E L M A N 
    ► ISRAEL RAUS, FIG TUT NICHTS
    (US-Publizist und Ex-Pressechef der Olympischen Spiele von Los Angeles 1984)
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* Der Deutsche Turner-Bund (DTB) reagierte dagegen mit Unverständnis auf die Entscheidung der indonesischen Regierung und sieht "keine Grundlage für den Ausschluss da unserer Kenntnis nach kein Beschluss des durch den Weltturnverband diesbezüglich vorliegt.", und plant sich mit den beiden Turnverbänden des deutschsprachigen Raumes (Schweiz, Österreich) mittels eines gemeinsamen Schreiben den Weltturnverband (FIG) aufzufordern, sich für die Einreise der israelischen Sportler bei der Regierung des Ausrichterlandes einzusetzen  
* Quellen: Internationale Medien, FIG, IGF

* ... mehr dazu unter www.gymmedia.com

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